nach der gleichnamigen Stadt in Kleinasien benanntes Mineral aus der Ordnung der Anhydride, besteht aus mikrokristallinischer
Kieselsäure und bildet gewöhnlich rundliche, nieren- oder tropfsteinförmige Massen, die in Blasenräumen oder spaltenartigen
Höhlungen der Gesteine,
[* 5] wahrscheinlich immer aus wässeriger Lösung, abgeschieden sind. Auch tritt er in
Platten, Überzügen, als Versteinerungsmaterial an Schnecken
[* 6] und Muscheln,
[* 7] sekundär als Gerölle auf. Seine kristallinische
Natur läßt sich am
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besten im Polarisationsmikroskop erkennen. Das Mineral erscheint hier als ein faseriges, strahliges Aggregat kleinster, doppelt
brechender Körnchen, an denen aber eine regelmäßige Umgrenzung nicht zu erkennen ist. Zuweilen finden sich konzentrisch
strahlige Quarzaggregate darin eingelagert. Der Chalcedon ist farblos oder weiß, häufig aber auch gelblich, bläulich
oder grünlich oder durch Eisenoxyd rot gefärbt, auch gestreift und gefleckt, halbdurchsichtig bis undurchsichtig,
matt oder schimmernd, vom spez. Gew. 2,58-2,66.
Die meisten schwärzlichen und roten Chalcedone sind künstlich gefärbt, zu welchem Behuf die Steineerst ein paar Wochen in
Honig und nachher in Schwefelsäure
[* 9] gelegt werden. - Als Varietäten vom Chalcedon kann man folgende betrachten:
Onyxe (griech. »Fingernagel«) oder Kameensteine sind die lagenweise schwarz und weiß oder rot und weiß (Sardonyx) oder grau
und weiß (Chaleedonyx) gestreiften Steine, die hauptsächlich zu Kameen
[* 10] und Intaglien (erhaben und vertieft geschnittenen
Figuren) benutzt werden.