Karmin
,
roter, aus der
Kochenille dargestellter
Farbstoff, zu dessen Gewinnung man
Kochenille mit Regenwasser anhaltend
kocht und die klare
Flüssigkeit in flachen Porzellangefäßen an der
Luft stehen läßt, bis sich der
Karmin
abgeschieden hat. Nach
Entfernung dieser besten
Sorte (3-4 Proz.) scheidet sich bei weiterm Stehen noch etwa halb so viel
geringerer Karmin
ab. Die Abscheidung des Karmins wird durch Zusatz von
Salzsäure,
Kleesalz,
Weinstein,
Zinnsalz,
Alaun
[* 2] etc. begünstigt, doch müssen alle diese Materialien durchaus eisenfrei sein.
Die
Schönheit des Karmins
soll durch Einwirkung von Sonnenlicht bei der Fabrikation gehoben werden. Die
Ausscheidung des Karmins
beruht auf einer
Zersetzung des Kochenillefarbstoffs
(Karminsäure) in Karminrot
und
Zucker,
[* 3] doch verbindet sich das in
Wasser
lösliche Karminrot
wahrscheinlich mit einer tierischen harzigen
Substanz und wird dadurch unlöslich.
Die Karmine
des
Handels zeigen verschiedene
Nüancen, von denen die hochrote am beliebtesten ist.
Leichte Einwirkung von
Ammoniak
macht ihn violett. Karmin
ist geruch- und geschmacklos, löst sich in
Ammoniak und dient als
Wasser- und
Ölfarbe, zum
Färben von
Papier,
Zucker etc., auch als
Schminke. Seine
Farbe leidet durch
Seife, alkalische
Flüssigkeiten und
Licht.
[* 4] Die
Lösung von in
Ammoniak bildet den flüssigen Karmin.
Der gebrannte Karmin wird durch vorsichtiges Erhitzen geringer
Mengen Karmins
als dunkel purpurrotes bis violettes
Pulver erhalten und ist sehr beständig. Karmin
violett wird aus einer Kochenilleabkochung
durch Bleizuckerlösung, welche mit
Essig angesäuert
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ist, gefällt. - Blauer Karmin
, s. v. w. Indigkarmin (s. Indigo);
[* 6] brauner Karmin
, s. Umbra.