2) (Kroat.Karlovac, ungar. Károlyváros) königliche
Freistadt und
Festung
[* 3] im kroatisch-slawon.
KomitatAgram,
[* 4] liegt an der
Kulpa, ist
Station der
Agram-FiumanerBahn und Sitz eines griechisch-oriental.
Bischofs und
Domkapitels, zählt (1881) 5824 Einw.
und hat 5
Kirchen, ein
Zeughaus, eine Spiritusfabrik, eine Turbinenwalzmühle, ein Bezirksgericht, ein Untergymnasium, eine
Unterrealschule und in der Umgebung große Walzmühlen. Als reichste und sehr bedeutende Handelsstadt
Kroatiens und Hauptstapelplatz für
Bosnien
[* 5] hatte Karlstadt früher einen lebhaften
Handel mit Hornvieh,
Wein,
Mehl,
[* 6] Rohprodukten und
insbesondere mit
Getreide
[* 7] und
Holz,
[* 8] ebenso auch
Schiffahrt und
Schiffbau. Seit
Eröffnung der
Bahn und den verheerenden Feuersbrünsten
hat dieserVerkehr jedoch aufgehört.
1) (eigentlich
AndreasRudolfBodenstein) extremer
Reformator, zu Karlstadt in
Franken vor 1483 geboren, wirkte,
nachdem er sich in
Italien
[* 9] gebildet hatte, seit 1504 an der
UniversitätWittenberg,
[* 10] trat auch 1508 daselbst in den praktischen
Kirchendienst. Erst strenger
Thomist, wandte er sich 1517 der
Lehre
[* 11]
Luthers zu, und 1519 bestand er mit
Eck auf der Pleißenburg zu
Leipzig
[* 12] eine mehrtägige
Disputation über die pelagianisch-augustinische Streitfrage, wobei er
als Verteidiger des strengsten Augustinismus auftrat.
Bezirksamt Karlstadt, an der Mündung des Retzbachs in den Main und an der Linie Treuchtlingen-Würzburg-Aschaffenburg der Bayrischen Staatsbahn, 169 m ü. M., hat eine Wallfahrtskirche, Weinbau, Makronenbäckerei und
Bezirksamt Karlstadt, an der Wern und der Linie Schweinfurt-Gemünden der Bayrischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, Obst- und Weinbau, lebhaften Handel mit Getreide, Vieh, Lohrinde, Holz etc., besuchte Viehmärkte und