Karakalpaken
türk. Volksstamm in Mittelasien, welcher einen Bruchteil der Bevölkerung [* 2] der russischen Gouvernements Astrachan, Tobolsk und Turkistan, der Chanate Bochara und Chiwa (in letzterm am zahlreichsten und kompaktesten) ausmacht. Als Überbleibsel eines zahlreichern Volkes, das im 17. Jahrh. keine unwichtige Rolle in den mittelasiatischen Steppen spielte, erscheinen sie jetzt als die am meisten unterdrückten von allen mittelasiatischen Nomaden. Zu verschiedenen Malen sich gegen Chiwa auflehnend, wurden sie immer wieder unterworfen. Sie erfreuen sich des Rufs, die schönsten Frauen in Turkistan zu haben, stehen aber sonst auf einer äußerst niedrigen Stufe. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau, Viehzucht und [* 3] Fischerei. [* 4] Am Amu Darja bilden sie ein großes Gemeinwesen, zu welchem zwölf verschiedene Stämme gehören, welche das Land als Gemeinland bebauen.