Kapper
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Siegfried, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Smichow bei Prag, [* 2] studierte Medizin in Prag und Wien, [* 3] bereiste 1847 Serbien, [* 4] ¶
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Bosnien [* 6] und die Herzegowina, 1852-53 Italien [* 7] und Deutschland [* 8] und ließ sich 1858 als praktischer Arzt zu Dobrisch unweit Prag, 1860 in Jungbunzlau nieder, von wo er 1863 nach Prag übersiedelte. Er starb in Pisa. [* 9] Er wandte sich frühzeitig dem Studium des Slawentums zu und hat durch seine litterarische Thätigkeit besonders die Kenntnis der Poesie, Geschichte und des Volkslebens der Südslawen wesentlich gefördert. Von seinen Schriften heben wir hervor: »Fürst Lazar«, epische Dichtung nach serbischen Sagen und Heldengesängen (2. Aufl., Leipz. 1853);
die Übersetzung der »Gesänge der Serben« von Karadschitsch (das. 1852, 2 Bde.);
»Südslawische Wanderungen« (das. 1851, 2 Bde.);
»Herzel und seine Freunde. Federzeichnungen aus dem böhmischen Schulleben« (das. 1853);
»Das Vorleben eines Künstlers«, Roman (Prag 1854);
»Christen und Türken«, Skizzenbuch (Leipz. 1854);
»Das Böhmerland« (Prag 1864);
»Märchen aus dem Küstenland« (1865);
»Serbische Nationalpoesie« (1871, 2 Bde.) u. »Gusla«, serbische Gedichte (1874).
In tschechischer Sprache [* 10] erschien 1846 »Ceské listy« (»Böhmische Blätter«),
eine Sammlung von Zeitgedichten.