Kap
(engl. cape), in die neuern abendländ.
Sprachen durch Vermittelung des
Italienischen (capo) und
Französischen (cap)
aus dem lat. caput
(d. i.
Kopf,
Spitze) gelangt, ist die Benennung für einen jeden besonders auffällig in das Wasser hervorspringenden
Teil einer
Küste, und in diesem Gebrauche gleichbedeutend mit
Ras
(d. i.
Kopf im
Arabischen),
Näs
(d. i.
Nase
[* 2] in den skandinav.
Sprachen),
Punta (span.,
d. i.
Spitze),
Burun (türk., d.i.
Nase) und andern Bezeichnungen ähnlicher Art. Insbesondere aber giebt
man den
Namen Kap
den größern, in das
Meer hineinragenden Landspitzen, deren felsigen Charakter man durch
Felskap oder
Vorgebirge bezeichnet.
Diese sind häufig äußerste
Vorsprünge eines Gebirgssystems über der Wasserfläche und sind am großartigsten an den südwärts
gerichteten Küstenländern der
Weltteile, in Übereinstimmung mit der allgemeinen südl. Zuspitzung aller Kontinente. Von
erfolgreichster Bedeutung für
Entdeckungsgeschichte und
Richtung des
Weltverkehrs
[* 3] wurde zu Ende des 15. Jahrh.
die Umschiffung der Südspitze
Afrikas und des ihr nahe gelegenen Kap
der Guten Hoffnung, auch schlechtweg das Kap genannt.
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