Kano,
Provinz des Negerreichs Sokoto im mittlern Sudân, ist ein sehr fruchtbarer (»Garten des Sudân«) und neben Kebbi einer der bevölkertsten Teile des ganzen Sudân. Der Umfang wird auf 27,530 qkm (500 QM.) berechnet. Die mit einer reichen und mannigfaltigen Vegetation bedeckte Landschaft wird durch zahlreiche Dörfer belebt; saftige Wiesen wechseln mit Feldern ab, die mit Baumwolle, Getreide, Tabak, Indigo, Butterbäumen, Tamarisken und Melonen bepflanzt sind. Die Bevölkerung, 300,000 Seelen, besteht aus Fulbe, dem herrschenden Volk, Arabern, Bornuanern, Mandinka u. a. Die gleichnamige Hauptstadt, das »sudânesische London«, ist mit einer Lehmmauer im Umfang von sechs Wegstunden umgeben, durch welche 14 Thore führen. Die Mauer umschließt arabische Lehmhäuser, konische Negerhütten, reiche Bàzare und ausgedehnte Gärten und Felder. Die Einwohner, ca. 30,000, verfertigen blaue Baumwollenzeuge, geschmackvolle Schuhe und Sandalen, gestickte lederne Taschen (Dschebair), Dolche, Waffen etc. Der Markt ist außerdem reichlich versehen mit Sklaven, Gurunüssen, Goldstaub, Elfenbein, Salz, Natron, Baumwolle, Lederwaren und Indigo. Eine Hauptbeschäftigung der Bewohner ist auch das Sortieren der Baumwolle und das Färben. Nach H. Barth beträgt der jährliche Umsatz Kanos 855 Mill. Kauris (500,000 Mariatheresienthaler). S. Karte bei »Guinea«.