Kannenträger
,
s. Nepenthes.
Kannenträger
3 Wörter, 29 Zeichen
Kannenträger,
s. Nepenthes.
(griech.),
bei Homer (Odyssee 4, 221) »ein Zaubermittel (Getränk), Kummer zu tilgen und Groll und jeglicher Leiden [* 4] Gedächtnis«, welches man teils auf Opium, teils auf Hanfpräparate gedeutet hat.
L. (Kannenträger
, Kannenstaude), Gattung aus der Familie der Nepenthaceen, Halbsträucher
und Sträucher mit niederliegenden oder rebenartig klimmenden Zweigen und abwechselnden, sitzenden oder kurzgestielten, einfachen
Blättern, deren über den flachen Grundteil der Spreite verlängerte und rankenartig gerollte Mittelrippe den zweiten, mit
seinem Grund aufwärts gebogenen und daher aufrecht hängenden, schlauch- oder kannenartig hohlen, auf der Innenfläche aus
vielen Drüsen große Quantitäten wässeriger, die Kanne
[* 5] füllender Flüssigkeit sezernierenden, an der
Mündung erweiterten Blattteil trägt, welcher durch eine kleine, blattartig Spreite geschlossen ist, die sich später aufrichtet.
Die Blüten sind klein, grünlich, diözisch, stehen in terminalen oder blattgegenständigen Trauben und entwickeln eine lederige, vielsamige Kapsel. 30 Arten in den Tropen von Madagaskar, [* 6] östlich bis Neukaledonien, [* 7] meist auf den Malaiischen Inseln; Nepénthes Edwardsiana, auf Borneo, schmarotzt auf Bäumen; ihr Krug ist fast 60 cm lang, der Inhalt farblos, rötet Lackmuspapier und enthält 0,92 oder weniger Prozent feste Stoffe, hauptsächlich Äpfel- und Zitronensäure. Nepénthes Rajah, auf Borneo, hat tief violette, 40 cm lange Krüge [* 8] mit gefälteltem, fleischrotem Rand und 60 cm Umfang. Nepénthes destillatoria, auf Ceylon, [* 9] hat länglich-lanzettförmige, 15-20 cm lange Blätter mit 8 cm langem, 2,5 cm weitem Schlauch. Die Nepenthes-Arten gehören zu den insektenfressenden Pflanzen, und in der Flüssigkeit der Kannen findet man stets viele Insektenleichen. Die Flüssigkeit derselben löst gekochtes Eiweiß, rohes Fleisch, Knorpelsubstanz höchst energisch, besonders im Krug selbst, dessen Wandungen beständig und dem Bedürfnis entsprechend die lösende, verdauende Substanz absondern mögen. S. Tafel »Insektenfressende Pflanzen«, [* 3] Fig. 1 u. 2.