Kanem
,
Reich im mittlern Sudan im Innern Afrikas, umfaßt im weitern Sinn das Land nördlich vom Tsadsee, zwischen der großen Karawanenstraße, der Landschaft Manga und dem Bahr el-Ghasal (80000 qkm); im engern Sinn das von den Kanembu bewohnte Gebiet des Nord- und Ostufers des Tsadsees von geringerer Breite. [* 2] Die Kanembu wanderten vor Jahrhunderten von Norden [* 3] ein und wurden später zum Teil auf die Inseln und nach Bornu verdrängt, zum Teil aber auch als Ackerbauer und Hirten zurückbehalten. Sie haben vom Negertypus Größe und Stärke, [* 4] aber auch Plumpheit angenommen. Sie bedecken das Gesicht [* 5] mit dem Litzam der Tuareg, die Lenden nur mit einem Schurzfell. Mao, ihre Hauptstadt, zählt etwa 150 Hütten. [* 6] Hier wurde Beurmann 1863 ermordet. Das ganze Land steht unter der Herrschaft des Araberstammes Auled Soliman. Geschichte s. Bornu.