Kandelaber
[* 2] (lat. Candelabrum), bei den Alten ein
Gestell, das zum Tragen von
Kerzen,
Lampen
[* 3] und Räucherschalen diente
und mit zunehmendem
Luxus oft auf das kunstreichste in
Bronze
[* 4] oder
Marmor gearbeitet wurde. Es bestand gewöhnlich aus einem
säulenartigen, meist kannelierten, von Tierfüßen getragenen
Schaft, welcher
oben auf einem
Kapitäl einen
Teller trug,
oder an welchem
oben an
Ketten
Lampen aufgehängt wurden (s. Lampadarius,
[* 5] mit Abbildung).
Bronzene Kandelaber
(Fig. 1) sind
zahlreich in etruskischen und römischen
Gräbern sowie in
Pompeji
[* 6] gefunden worden.
Große und schöne
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mehr
marmorne Kandelaber
zum Tragen von Feuerbecken aus dem Altertum enthält das Britische Museum, das Louvre zu Paris,
[* 8] der Vatikan
[* 9] zu Rom und
[* 10] die Glyptothek zu München
[* 11] (Fig. 2). Bei ihnen ist der dreiseitige Fuß besonders reich ausgebildet, und sie wurden die Vorbilder
für die Prachtkandelaber
der italienischen Renaissance, die teils aus Bronze (Fig. 3), teils aus Marmor
angefertigt wurden. Diese sind wieder die Muster für die noch jetzt üblichen Kandelaber
geworden. Vgl. auch Leuchter.
[* 2]
^[Abb.: Fig. 1. Römischer Bronzekandelaber.
[* 2]
Fig. 2. Marmorkandelaber
, römische Arbeit (Glyptothek, München).
Fig. 3. Bronzekandelaber
(Renaissance) aus der Certosa bei Pavia.]