Kanara
(Canara), Küstenlandschaft des südlichen
Indien, an der Malabarküste, zerfällt administrativ in zwei Teile:
Nordkanara
, 10,129 qkm (184 QM.) groß mit (1881)
421,840 Einw., das zur
Präsidentschaft
Bombay,
[* 2] und Südkanara
, 10,105 qkm (183 QM.) groß mit (1881)
959,514 Einw., das zur
Präsidentschaft
Madras
[* 3] gehört. Die Hauptstadt des erstern ist der Hafenplatz
Karwar (13,761 Einw.),
die des letztern
Mangalur (32,099 Einw.). Die
Landschaft erstreckt sich zwischen 12° 11' und
15° 30'
nördl.
Br. in einer zwischen 10 und 100 km wechselnden
Breite
[* 4] und wird im W. vom
Indischen
Meer, im O. von den Westghats begrenzt
und von zahlreichen kleinen
Flüssen durchzogen.
Das sehr bedeutende Waldareal enthält wertvolle Holzarten: Teak-, Sandel-,
Mangobäume u. a. Die Hauptprodukte, die auch
in großem
Maßstab
[* 5] ausgeführt werden, sind:
Reis,
Baumwolle,
[* 6]
Holz,
[* 7]
Kokosnüsse,
Gewürze,
Kaffee. Nordkanara
zeichnet sich durch
Holzschnitzerei und Salzbereitung aus. Die Bewohner sind zum allergrößten Teil
Hindu, außerdem
Mischlinge
von Portugiesen, Araber, Dschain u. a. Die
christliche Religion hat hier große Fortschritte gemacht; 1881 zählte
man in Nordkanara
14,509, in Südkanara
58,215
Christen (meist Katholiken), bekehrt durch die
Jesuiten und die
Baseler
Mission.