Kamin
(v. lat. caminus,
»Ofen«, franz. Cheminée, engl. Fire-place, Chimney),
Vorrichtung zur Zimmerheizung, besteht aus einem von
Mauerwerk oder Eisenplatten umschlossenen, vollständig
in der Wand liegenden oder teilweise aus derselben hervorspringenden
Raum, in welchem man das Brennmaterial auf einem
Rost
verbrennt, während die Verbrennungsgase direkt in den
Schornstein entweichen.
In dem Kamin
wirkt das
Feuer nur durch
Ausstrahlung,
die Kamin
heizung ist daher äußerst unvorteilhaft.
Sie ist aber in milden Klimaten
(England,
Frankreich) sehr beliebt, weil der Anblick des
Feuers den
Eindruck
der Wohnlichkeit macht, und weil der hervorstehende Teil des Kamins
zu einem vorzüglichen Zimmerschmuck hergerichtet werden
kann. Der Kaminsims
dient überdies zur
Aufstellung von
Uhren,
[* 2]
Spiegeln,
Bronzen etc. Man unterscheidet lombardische Kamine
mit
weit hervorragendem, pyramidenförmigem
Mantel, der auf
Konsolen oder sonstigen Vorkragungen steht;
französische
Kamine
, die ganz außerhalb der
Mauer stehen;
deutsche, welche noch weiter hervorragen und einen hohen
Mantel haben, und holländische,
ganz in der
Mauer liegende. Um die
Wirkung des Kamins
zu vermehren, benutzt man Kaminöfen aus
Eisenblech, welche in die
Kamin
öffnung hineingesetzt werden
oder an der Kaminwand
stehen;
mittels Luftzüge wird die untere kalte Luft im Zimmer eingesogen, am Feuer erwärmt und strömt oberhalb in diesem Zustand wieder aus (s. Heizung, [* 3] S. 338 f.).
Kamin
heißt auch der Teil des
Schornsteins,
der außerhalb eines heizbaren
Zimmers, gleich vor dem
Ofen angebracht ist und zum Heizen des letztern
durch eine in der
Mauer vorhandene Öffnung dient.