(v. ital. calamaio, »Tintenfaß«,
LoligoLam.),
Gattung der
Tintenschnecken
[* 3] (s. d.),
Tiere mit fleischigem, nacktem, cylindrischem, hinten zugespitztem
Körper,
auf dem
Rücken sich vereinigenden
Flossen, welche dem Hinterende meist die Gestalt einer geflügelten
Pfeilspitze geben, und mehreren
Reihen von Saugnäpfen auf den Fangarmen. Im
Rücken liegt ein biegsamer horniger Schulp. Der
gemeine Kalmar(L. vulgarisLam.), ein ungemein zartes, zierliches
Tier mit zwei großen
Augen und halbdurchsichtigem
Körper von
Gestalt eines
Pfeils, lebt im
Mittelmeer und im Atlantischen
Ozean gewöhnlich scharenweise beisammen; sie
schwimmen mit derselben Leichtigkeit vor- wie rückwärts und ernähren sich von kleinen
Krebsen, werden aber selbst die
Beute
der größern
Fische
[* 4] und sind auch eßbar. In der Tiefsee kommen riesige
Exemplare vor (s.
Kraken).
Län im südöstlichen
Schweden,
[* 5] umfaßt den östlichen Teil der
LandschaftSmåland und die derKüste
vorgelagerte
InselÖland (s. d.), grenzt im N. an
Ostgotland, im
W. an dieses und die
LäneJönköping
[* 6] und
Kronoberg, im
S. an
Blekinge und hat ein
Areal von 11,493,3 qkm (208,7 QM.)
mit (Ende 1885) 240,507 Einw. Das
Festland ist im
NO. felsig und waldreich, während der
Süden bedeutende kornreiche
Ebenen enthält. Doch sind nur 13,7 Proz. des
ArealsAcker- und Gartenland, 9,3 Proz.
Wiesen und 51,8 Proz.
Wald. Die
Küste ist
von
Schären umlagert und uneben, gehört aber zum Teil zu den schönsten Gegenden
Schwedens. Hauptbeschäftigung der Bewohner
sind überall
Ackerbau und
Viehzucht,
[* 7] im N. auch Waldwirtschaft. Man erntet vornehmlich
Hafer,
[* 8]
Roggen und
Gerste;
[* 9] 1882 zählte man 21,819
Pferde,
[* 10] 146,999
StückRindvieh, 103,543
Schafe.
[* 11] Das
Län umfaßt 15
Gerichtsbezirke. - Die gleichnamige
Hauptstadt, ziemlich regelmäßig gebaut, auf einer
durch eine
Brücke
[* 12] mit dem festen Land verbundenen
Insel (Quarnholmen),
am Kalmarsund, der
InselÖland gegenüber, war als der
Schlüssel von Göta-Rike ehemals sehr stark befestigt;
jetzt sind die Festungswerke größtenteils geschleift.
Von hier
Eisenbahn nach Emmaboda, zum Anschluß an die
LinieKarlskrona-Wexiö. Die Stadt hat eine schöne
Kathedrale, ein altes
Schloß, ein
Gymnasium, einen guten
Hafen, eine Schiffswerfte,
Tabaks-,
Zichorien- und Zündhölzerfabrikation und (1885) 11,819
Einw., welche lebhaften
Handel mit
Getreide
[* 13] treiben. 1882 liefen 715
Schiffe
[* 14] von 78,210
Ton. ein. Kalmar ist
Sitz eines
Bischofs und eines deutschen
Konsuls. Durch einen tiefen Meeresarm von der Stadt getrennt, liegt das sehr verfallene,
aber jetzt zum Teil restaurierte
Schloß auf welchem die Kalmarische
Union abgeschlossen wurde, welche die
drei skandinavischen
Reiche zu einem Ganzen vereinigte, aber zum Teil durch die
Schuld der Unionskönige eine
Quelle
[* 15] des Unglücks
für dieselben wurde.
Sie wurde mehrmals erneuert, zerfiel aber durch
GustavWasas Thronbesteigung in
Schweden 1523.
Letzterer stieg in der
Nähe von
Kalmar bei der
Landspitze Stensö nach seiner
Flucht aus der dänischen Gefangenschaft ans Land. Kalmar wurde 1500-1613
abwechselnd von
Dänen und
Schweden besetzt und blieb seit dem letztgenannten Jahr den
Schweden.
Ludwig XVIII. von
Frankreich,
welcher 1804 mit seinem
Bruder, dem nachherigen König
Karl X., während seines
Exils in Kalmar wohnte, hat auf Stensö einen Denkstein
für
GustavWasa errichten lassen.