Kalium
(Kalimetall, Potassium); das im Kali enthaltene metallische Element; es ist auch eine käufliche Ware, die für wissenschaftliche Zwecke und zur Belehrung angehender Chemiker da sein muß. Weil dasselbe gar nicht luftbeständig ist, hält und versendet man es in festverschlossenen Gläsern unter Steinöl oder Benzin, also Flüssigkeiten, die keinen Sauerstoff enthalten; man erhält es gewöhnlich in Form leichter Kügelchen von etwa Erbsengröße, die durch eine äußere Oxydschicht weißlich erscheinen.
Man läßt nämlich das geschmolzene Metall tropfenweise durch einen Trichter in die Gläschen fallen und verkorkt und verbindet diese rasch. Die kurze Berührung mit der Luft während des Fallens bewirkt die Bildung einer Oxydhaut, indes der Kern metallisch bleibt. Unter der Benzinschicht erscheint das Metall ohne Oxyd, in bläulich silberweißen, glänzenden Kugeln; es ist weich und knetbar wie Wachs und sogar leichter als Wasser (spezif. Gewicht 0,865). Ein abgeschnittenes Stückchen, an die Luft gebracht, verliert alsbald seinen Glanz durch die beginnende Oxydation, die bald, weiter nach innen gehend, das Ganze in eine zerklüftete Oxydmasse umwandelt, welche begierig Feuchtigkeit und Kohlensäure aus der Luft anzieht.
Wird
ein Stückchen K. auf Wasser geworfen, so tritt sofort eine heftige Reaktion ein: das Metall zersetzt Wasser, um sich
aus dem Sauerstoff desselben zu oxydieren. Infolge der dabei frei werdenden Hitze schmilzt das Metall
zur heißen Kugel, welche, von den entwickelten Dämpfen getrieben, auf der Wasserfläche hin- und herrennt, gefolgt von
einer schön violetten Flamme; diese aber hat ihren Ursprung darin, daß das bei der Zersetzung frei werdende Wasserstoffgas
sich sogleich entzündet und die Färbung der Flamme rührt von den sich beimischenden und mit verbrennenden
Kalium
dämpfen her.
Dieses Experiment, wobei natürlich die Kalium
kugel kleiner und kleiner wird, endet allemal mit dem Zerspringen des letzten
Restes derselben unter Explosion; das gebrauchte Wasser, in welchem sich das entstandene
Kali, also das Kaliumoxyd
, immer
sofort aufgelöst hat, ist nun zur mehr oder weniger starken Ätzkalilauge geworden. Die Darstellung
des K. aus dem kohlensauren
Kali geschieht durch einen Glüh- und Destillationsprozeß, wobei durch Kohle dem
Salze zugleich
die Kohlensäure und derjenige Sauerstoff entrissen wird, der das Metall oxydiert hat; letzteres wird somit isoliert und
geht dampfförmig in eine gekühlte Vorlage über, wo es sich verdichtet und in Steinöl aufgefangen
wird. Man muß beim Umgang mit K. sehr vorsichtig sein und jede Spur Feuchtigkeit fernhalten. - Zollfrei.