Kalabrien
(lat. Calabria), im Altertum Name der südöstlichen Halbinsel von Italia inferior oder Großgriechenland, die sich von Tarent bis zum Iapygischen Vorgebirge (Capo di Leuca) erstreckt und auch Messapia und Iapygia genannt wurde (jetzt Provinz Lecce). Heute sehr vernachlässigt, war das Land im Altertum trotz stellenweisen Mangels an Wasser fruchtbar und baumreich und hatte außer den alten oskischen Bewohnern eine reiche Bevölkerung illyrischer Einwanderer und griechischer Kolonen, welche, durch die für den Handel günstige Lage angelockt, sich dort niedergelassen hatten. Die bedeutendsten Städte waren: Brundusium (Brindisi), Hydruntum (Otranto), Tarentum (Taranto), Uxentum (Ugento), Uria (Oria), Lupiä (Lecce) etc. Im Mittelalter wurde dann durch die byzantinischen Kaiser der Name auf das frühere Bruttium übertragen und bezeichnet seitdem die südwestliche Halbinsel
Crassula coccinea (Dickblatt).
Phyllocactus anguliger (Blattkaktus).
Sempervivum tectorum (Hauslaub).
Mesembryanthemum aureum (Mittagsblume).
Aloë ferox.
Echinocactus horizonthalonius (Igelkaktus).
Cereus dasyacanthus.
Mammillaria pectinata (Warzenkaktus).
Stapelia variegata (Aaspflanze).
Opuntia filipendula.
a Cereus giganteus (Säulenkaktus).
Frucht. Blüte.
b Melocactus communis (Melonenkaktus).
c Opuntia coccinellifera.
Frucht von Opuntia coccin.
d Agave Celsii.
Agave horrida nana.
Zum Artikel »Kakteen«.
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Unteritaliens, die sich, östlich vom Ionischen, westlich vom Tyrrhenischen Meer bespült, zwischen 40° 7' und 37° 56' nördl. Br. von N. nach S. erstreckt. Die Landschaft umfaßt die drei italienischen Provinzen Catanzaro, Cosenza und Reggio di Calabria und hat 17,257 qkm (nach Strelbitskys Berechnung nur 15,048 qkm = 273,3 QM.) mit (1881) 1,257,883 Einw. (1885 auf 1,304,980 berechnet). Näheres s. unter den einzelnen Provinzen; die Geschichte des heutigen Kalabrien s. Bruttii.
Erdbeben, Seuchen, Heereszüge der verschiedensten Völker: Goten, Langobarden, die unter Flavius Autharis bis Reggio vordrangen, einheimische Fürsten und Griechen wetteiferten im Mittelalter, das schöne Land zu verwüsten. Die Araber, die aus Afrika nach Sizilien hinübergesegelt waren, wurden anfänglich von den Kalabresen in Sold genommen, usurpierten in der Folge aber selbst die Herrschaft über das Land und blieben, obgleich es Nikephoros als Heiratsgut seiner Tochter an Kaiser Ottos I. Sohn abtrat und der Kaiser es zu erobern strebte, Herren davon bis zum 11. Jahrh., wo der Normanne Robert Guiscard an der Spitze eines kriegslustigen Abenteurerzugs im Solde der Kalabresen sie aus Sizilien vertrieb, darauf, als die Kalabresen ihre Versprechungen nicht halten wollten, selbst nach Italien übersetzte, das Land derselben eroberte und von den Normannen zum Herzog von Apulien und Kalabrien ausgerufen wurde, in welcher Würde ihn der Papst 1059 bestätigte. Von nun an fällt die Geschichte Kalabriens zusammen mit der des normännischen Reichs in Unteritalien und des Königreichs Neapel (s. Sizilien).
Vgl. vom Rath, Ein Ausflug nach Kalabrien (Bonn 1871).