Kaktussittich
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Kaktussittich,
Keilschwänze (Conuridae), die artenreichste Familie der Papageien, ausgezeichnet durch
einen langen, stufigen Schwanz. Ihr Wohngebiet erstreckt sich durch fast ganz Amerika,
[* 3] von Carolina im Norden
[* 4] bis Patagonien
im Süden. Im Tierhandel
und in den zoolog. Gärten findet man stets eine große Anzahl der
95 Arten, welche
nach der Form des Schnabels und Schwanzes in 7 Gattungen getrennt werden. Ihre Lebensweise ist
sehr gleichartig; sie bewohnen Wälder und Steppen, Ebenen und hohe Gebirge; sie fliegen und klettern leicht und gewandt, sind
dagegen auf dem Boden meist sehr ungeschickt.
Als Stubenvögel
[* 5] sind sie wegen ihrer kreischenden Stimme wenig beliebt
, dagegen als Ziervögel auf Bügeln oder in Volièren
wegen ihres lebhaften Wesens, ihrer prächtigen Färbung und ihres meist niedrigen Preises sehr empfehlenswert.
Als Nahrung nehmen sie in der Freiheit Sämereien, Beeren und Früchte; in der Gefangenschaft
giebt man den größern Arten Mais,
Hafer,
[* 6] Zirbel
nüsse, den kleinern Hirse
[* 7] und Canariensamen u. s. w. Zum Nisten benutzen die Keilschwanzsittiche Baum- oder Fel
senhöhlen. Nur
der Mönchsittich baut aus Reisern freistehende Nester und pflanzt sich auch in der Gefangenschaft nicht
unschwer fort.
Die erste Gattung umfaßt die Araras (s. d., Sittace). Die bekanntesten derselben
sind der Ararauna (Sittace caerulea Gm.), oberseits
blau, unterseits goldgelb
, der Grünflügelara (Sittace chlorophera Gray), dunkelrot
mit grünen Flügeln, und der Arakanga
(Sittace coccinea Pucheran), hellrot
mit gelben Flügeldecken. Der Preis für das Stück der Genannten
schwankt um 85 M. Die zweite Gattung der eigentlichen Keilschwanzsittiche (Conurus) enthält die meisten kleinen Sittiche, die in großen Mengen
für 8–50 M. das Paar auf den Markt gelangen, z. B. der Felsensittich (Conurus patagonus Veill.), der in den steilen Felswänden
Patagoniens nistet, oberseits olivengrün, unterseits gelb, der hyacinthrot, grün und gelb gefärbte
Jendajasittich (Conurus pyrocephalus Hahn)
[* 8] aus Südbrasilien, der Karolinensittich (s. d.),
der grüne Nandeysittich (Conurus melanocephalus Veill.) mit schwarzem Gesicht,
[* 9] der grüne, unterseits orangegelbe Kaktussittich
(Conurus cactorum Wied) und der Goldstirnsittich (Conurus aurens Gm.), grün mit goldgelber Stirnbinde.
Von der dritten Gattung, den Rotschwanzsittichen (Pyrrhura), ist nur der Weißohrsittich (Pyrrhura leucotis Lcht.) häufiger im Handel, wogegen der Vertreter der vierten Gattung, der Langschnabelsittich (Henicognathus leptorhynchus King) aus Chile, [* 10] ein seltener Gast in Europa [* 11] ist, ebenso wie die Mitglieder der fünften Gattung, die Schmalschnabelsittiche (Brotogerys), die ausschließlich die Tropen Südamerikas bewohnen. Von der sechsten Gattung, den Dickschnabelsittichen (s. d., Bolborhynchus), kommt der bereits oben genannte Mönchssittich (Bolborhynchus monachus Bodd.) regelmäßig auf den Markt und wird mit 8–12 M. das Paar bezahlt, wogegen der zierliche Katharinasittich viel seltener ist und mit etwa 20 M. das Paar bezahlt wird. Die letzte Gattung wird gebildet durch die Sperlingspapageien (Psittacula), welche das nördl. Südamerika [* 12] und Mexiko [* 13] bewohnen und von denen der häufig mit den Inséparables verwechselte Sperlingspapagei (Psittacula passerina L.) fast regelmäßig in europ. Tiergärten angetroffen wird.