deckt die üppigste Vegetation. Der Kaiserstuhl hat 8-15 km Durchmesser, 37 km im Umfang und ist stark bevölkert. Auf dem höchsten
Punkte, dem 558 m hohen Totenkopf oder eigentlichen Kaiserstuhl, soll Rudolf vonHabsburgGericht gehalten haben. Von dem 493 m hohen Katharinaberg
bei Endingen hat man eine schöne Aussicht.
bezeichnet einen Ort, an dem unter der Frankenherrschaft
die vom König (oder nach dem Jahr 800 vom Kaiser) gesandten Grafen Recht sprachen und die Steuern erhoben.
(Kt. Aargau,
Bez. Zurzach).
350 m. Gem. und kleine Stadt, am linken Ufer des Rhein und an der Grenze gegen den Kanton Zürich,
8 km w. Eglisau.
Station der Linie SchaffhausenKoblenz-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon. 69 Häuser, 366 Ew. (291 Reformierte). ^[Supplement: 291 Katholiken.]
Eigene Kirchgemeinde. Acker- und Weinbau, Viehzucht. An Orchideen reiche wilde Flora. In der Oberstadt steht ein massiver
Turm, dessen Fundamente vielleicht noch bis zur Römerzeit hinaufreichen.
Eiserne Brücke über den Rhein ans badische Ufer, 1890 erbaut. Die Freiherren und Edeln von Kaiserstuhl
werden in den Urkunden des Mittelalters oft genannt. Stadt und Herrschaft wurden 1294 von den Freiherren von Regensberg an
Bischof Heinrich II. von Konstanz verkauft, dessen Vogt auf der Burg Rötelen (beim Brückenkopf am badischen Ufer; heuteGasthof) residierte ^[Supplement: Das Schloss Rötelen, ehemals Gasthof, ist heute unbewohnt.] und nur
die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. Die hohe Gerichtsbarkeit stand dem Landesherrn zu, d. h. zuerst dem Herzog von Oesterreich
und seit 1415 den VIII alten Orten, die sie dem Landvogt von Baden zuwiesen. Diese Verhältnisse gaben Veranlassung zu wiederholten
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Streitigkeiten zwischen dem Bischof und den Eidgenossen. Kaiserstuhl trat unter dem Einfluss Zürichs zur Reformation über,
ward aber nach der Schlacht bei Kappel (1531) wieder katholisch. Dann wurde Kaiserstuhl zu Beginn des ersten Villmergerkrieges
(1655) von den Zürchern erobert, wobei verschiedene Gewalttaten vorkamen; ebenso im zweiten Villmergerkrieg (1712) von
den Zürchern besetzt. Zusammen mit der Landvogtei Baden 1803 dem neuen Kanton Aargau
einverleibt. Vergl. Wind, Alois. Kaiserstuhl inBildund Geschichte.Einsiedeln 1894.
steigt mit seinen Grashängen unmittelbar n. vom Bannalppass (2150
m) auf, von dem aus er in 40 Minuten (von Isenthal aus in 4½ Stunden) bestiegen werden kann.
Gegen NO. überragt der Kaiserstuhl
den Schöneggpass, von dem aus seine Ersteigung schwieriger ist.
Sehr schöner und noch zu wenig bekannter Aussichtspunkt.
(Kt. Aargau,
Bez. Zurzach).
291 Katholiken. - Siehe die Tafel richtig gestellter Wappen am Ende des Supplements.
- Das Schloss Rötelen, ehemals Gasthof, ist heute unbewohnt.
[* 1] vulkanisches Gebirge im bad. Kreis
[* 7] Freiburg
[* 8] in der oberrhein. Tiefebene, nordwestlich von Freiburg,
liegt
völlig isoliert, besteht aus 40-50 Basalt- und Doleritkegeln und bedeckt bei 7 km Breite,
[* 9] 15 km Länge und 37 km Umfang etwa 110 qkm.
Auf dem höchsten Berge, den NeunLinden (557 m), ist oben ein runder Platz, der Totenkopf, auf dem König Rudolf I. von Habsburg
nach der Sage Gericht hielt. - Kaiserstuhl wird auch der Königsstuhl (s. d.)
bei Heidelberg
[* 10] genannt. -
Vgl. Knop, Der Kaiserstuhl im Breisgau (Lpz. 1892).