Kaiserchronik
,
deutsche Dichtung des 12. Jahrh., welche die Geschichte der römischen und deutschen Kaiser von Cäsar bis auf den Hohenstaufen Konrad III., in wunderlicher Vermischung mit Sagen und Legenden, erzählt; wahrscheinlich um 1150 verfaßt. Der Verfasser, ein Regensburger Geistlicher, folgte meist lateinischen Quellen, hat aber auch einzelne ältere deutsche Gedichte, wie namentlich die schöne Legende von Crescentia, das »Annolied« u. a., benutzt und ganz oder teilweise aufgenommen. Das Gedicht ist in zahlreichen Handschriften vorhanden und wurde herausgegeben von Maßmann (»Der keiser und der kunige buoch«, Quedlinb. 1849-54, 3 Bde.) und nach der Vorauer Handschrift von Diemer (Wien [* 2] 1849). Es erfuhr im 13. Jahrh. Umarbeitungen und Fortsetzung bis auf Friedrich II.
Vgl. Welzhofer, Untersuchungen über die deutsche Kaiserchronik
(Münch. 1874);
Debo, Über die
Einheit der Kaiserchronik
(Graz
[* 3] 1877).