Cd, eins der weniger häufigen
Metalle, findet sich mit
Schwefel verbunden als
Greenockit, besonders aber als
Begleiter des
Zinks in dessen
Erzen. Schlesischer
Galmei enthält bis 5 Proz. und mehr Kadmium,
Galmei von
Wiesloch über 2 Proz.,
Oberharzer
Zinkblende 0,35-0,8 Proz.,Blende von
Přibram 1,8 Proz. etc. Man gewinnt
das als Nebenprodukt bei der Verhüttung der Zinkerze, besonders aus dem Zinkofenrauch, der zu Anfang der Zinkdestillation
sich in den
Vorlagen kondensiert und aus
Zinkoxyd mit 30 Proz. Kadmiumoxyd besteht.
Man erhitzt den Zinkrauch mit
Kohle in cylindrischen gußeisernen
Retorten und erhält schon bei Rotglut
Kadmiumdämpfe, die sich in der
Vorlage verdichten, während das
Zinkoxyd bei dieser
Temperatur noch keine Zinkdämpfe gibt.
Durch wiederholte
Destillation
[* 2] mit
Kohle wird das Kadmium rein erhalten. Man kann es auch aus seinen
Salzen durch
Zink fällen. Es
ist zinnweiß, stark glänzend, weich, sehr geschmeidig, knirscht beim Biegen wie
Zinn, spez. Gew. 8,6,
Atomgewicht 111,6, schmilzt bei 320°, siedet bei 860°, destilliert fast so leicht wie
Quecksilber, wird an der
Luft matt und
verbrennt beim Erhitzen zu braunem
Oxyd, löst sich in verdünnter
Salz- oder
Schwefelsäure
[* 3] und am leichtesten in
Salpetersäure.
Es ist zweiwertig; mit
Sauerstoff bildet es nur ein
Oxyd CdO; dies ist braun, unschmelzbar, sublimiert
bei Weißglut, zieht an der
LuftKohlensäure an und wird durch
Kohle leicht reduziert.
Alle in
Wasser und verdünnten
Säuren
löslichen Kadmiumverbindungen sind giftig. Es wurde 1817 von
Herrmann und Stromeyer entdeckt und dient zu
Legierungen; seine
Salze benutzt
man in der
Photographie und
Augenheilkunde,
Schwefelkadmium als gelben
Farbstoff und in der
Feuerwerkerei.
(Cadmium); ein besonderes, zinnweißes, ziemlich weiches Metall vom spezif. Gewicht 8,6,
das nur in Gesellschaft des Zinks,
nämlich in dessen Erzen und ebenso vererzt vorkommt. Der Kadmiumgehalt der Zinkerze kann
1-5% betragen. Das Metall hat in seinem chemischen Verhalten manches mit dem Zink gemein, besitzt aber daneben auch besondre
Eigenschaften. Namentlich schlägt es sich aus den Lösungen der Zinksalze durch Schwefelwasserstoff
und dessen Vertreter als gelbes Schwefelkadmium nieder und könnte aus diesem als Metall hergestellt werden, wenn dieser
nasse Weg nicht zu kostspielig wäre.
Die Darstellung auf den Zinkhütten, wenn sie sich überhaupt damit befassen, geschieht auf trocknem Wege. Bei der Bereitung
des Zinkweiß (s. d.) gehen zuerst Kadmiumdämpfe fort, weil dieses Metall noch
flüchtiger als das Zink ist; diese verbrennen zu Kadmiumoxyd, welches die ersten Niederschläge von Zinkweiß braun färbt.
Bei der Destillation des Zinkmetalls selbst aus den Erzen bilden sich neben tropfbarem Metall, besonders zu Anfang eines
Ofenbetriebes, immer auch diese beiden Oxyde, die in den Rohren sitzen bleiben und zeitweilig entfernt
werden müssen.
Diese Abfälle nun sind es, aus welchen durch anderweite vorsichtige Destillation unter Zuschlag von Kohlenklein gediegen
K. herausdestilliert werden kann, denn der ganze Gehalt läßt sich so niemals gewinnen. Es kommt in den Handel in Form dünner,
gegossener Stängelchen. Nur wenige Zinkhütten finden die Darstellung lohnend genug, obschon das Kilo Metall gegen 12 Mk.
kostet und die Preise sich noch steigern. Diese Kostspieligkeit behindert natürlich seine Verwendbarkeit, die sich sonst
wohl erweitern ließe.
Der Grund für die jetzige geringere Produktion und deshalb Preissteigerung des K. liegt besonders darin,
daß das zur Destillation dienende Gestiebe, der sog. Zinkstaub, jetzt selbst Verkaufsware geworden
ist und also ohne alle Umstände geräumt werden kann. Das K. hat die Eigenheit, trotz seines ziemlich hohen Schmelzpunktes
(360°), die leichtflüssigen Legierungen aus Zinn, Blei, Wismut, wenn es zu einem kleinen Anteil zugesetzt wird, noch
um so viel leichtflüssiger zu machen, daß sie schon bei 66° C. schmelzen, etwa wie Siegellack, und doch erkaltet eine ziemlich
widerständige Metallmasse (Wood's Metall) bilden, die sich besonders gut zu Matrizen für Galvanoplastik und zu Zahnplomben
eignet.
Ferner benutzt man das K. zur Darstellung von Schwefelkadmium, die ausgezeichnetste, dauerhafteste, hochgelbe
Malerfarbe (Kadmium- oder Brillantgelb, jaune brillant), kann aber natürlich seines hohen Preises wegen nur der höhern
Malerei zugänglich sein; auch wird es zum Färben feiner Seifen benutzt. Verwendung findet das K. ferner zur Bereitung von
schwefelsaurem K. (Cadmium sulfuricum), sowie von Bromkadmium und Jodkadmium für die Zwecke der Photographie.
- Das K. ist einschließlich der Kadmium-Präparate und Salzezollfrei.