Kadmium
(Cadmium); ein besonderes, zinnweißes, ziemlich weiches Metall vom spezif. Gewicht 8,6,
das nur in Gesellschaft des
Zinks,
nämlich in dessen Erzen und ebenso vererzt vorkommt. Der Kadmium
gehalt der Zinkerze kann
1-5% betragen. Das Metall hat in seinem chemischen Verhalten manches mit dem
Zink gemein, besitzt aber daneben auch besondre
Eigenschaften. Namentlich schlägt es sich aus den Lösungen der Zinksalze durch Schwefelwasserstoff
und dessen Vertreter als gelbes Schwefelkadmium
nieder und könnte aus diesem als Metall hergestellt werden, wenn dieser
nasse Weg nicht zu kostspielig wäre.
Die Darstellung auf den Zinkhütten, wenn sie sich überhaupt damit befassen, geschieht auf trocknem Wege. Bei der Bereitung
des Zinkweiß (s. d.) gehen zuerst Kadmium
dämpfe fort, weil dieses Metall noch
flüchtiger als das
Zink ist; diese verbrennen zu Kadmiumoxyd
, welches die ersten Niederschläge von Zinkweiß braun färbt.
Bei der Destillation des Zinkmetalls selbst aus den Erzen bilden sich neben tropfbarem Metall, besonders zu Anfang eines
Ofenbetriebes, immer auch diese beiden Oxyde, die in den
Rohren sitzen bleiben und zeitweilig entfernt
werden müssen.
Diese Abfälle nun sind es, aus welchen durch anderweite vorsichtige Destillation unter Zuschlag von Kohlenklein gediegen K. herausdestilliert werden kann, denn der ganze Gehalt läßt sich so niemals gewinnen. Es kommt in den Handel in Form dünner, gegossener Stängelchen. Nur wenige Zinkhütten finden die Darstellung lohnend genug, obschon das Kilo Metall gegen 12 Mk. kostet und die Preise sich noch steigern. Diese Kostspieligkeit behindert natürlich seine Verwendbarkeit, die sich sonst wohl erweitern ließe.
Der Grund für die jetzige geringere Produktion und deshalb Preissteigerung des K. liegt besonders darin, daß das zur Destillation dienende Gestiebe, der sog. Zinkstaub, jetzt selbst Verkaufsware geworden ist und also ohne alle Umstände geräumt werden kann. Das K. hat die Eigenheit, trotz seines ziemlich hohen Schmelzpunktes (360°), die leichtflüssigen Legierungen aus Zinn, Blei, Wismut, wenn es zu einem kleinen Anteil zugesetzt wird, noch um so viel leichtflüssiger zu machen, daß sie schon bei 66° C. schmelzen, etwa wie Siegellack, und doch erkaltet eine ziemlich widerständige Metallmasse (Wood's Metall) bilden, die sich besonders gut zu Matrizen für Galvanoplastik und zu Zahnplomben eignet.
Ferner benutzt man das K. zur Darstellung von Schwefelkadmium
, die ausgezeichnetste, dauerhafteste, hochgelbe
Malerfarbe (Kadmium-
oder Brillantgelb, jaune brillant), kann aber natürlich seines hohen Preises wegen nur der höhern
Malerei zugänglich sein; auch wird es zum Färben feiner
Seifen benutzt. Verwendung findet das K. ferner zur Bereitung von
schwefelsaurem K. (Cadmium sulfuricum), sowie von
Bromkadmium und
Jodkadmium für die Zwecke der Photographie.
- Das K. ist einschließlich der Kadmium
-Präparate und
Salze zollfrei.