Kaaba
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Kaaba
(arab., »Würfel«),
das Hauptheiligtum der Mohammedaner in Mekka, ein inmitten des heiligen Tempels daselbst stehendes viereckiges, 13 m hohes, aus schlecht zubehauenen Steinen erbautes düsteres Gebäude, welches nach der mohammedanischen Tradition von Adam angelegt, durch die Sündflut zerstört und von Abraham und Ismael als Stätte der Anbetung des wahren Gottes wiederhergestellt ward. Den ersten geschichtlich nachweisbaren Bau veranstaltete Kaska, vom Stamm der Koreischiten, und seitdem haben zahllose Kalifen und Sultane Verbesserungen und Wiederaufbauungen besorgt; die Mohammedaner indessen halten fest an ihrer Tradition. Im Innern der mit Teppichen reichgeschmückten Halle [* 3] ist an der Nordostecke und als das Allerheiligste ein schwarzer, wegen einer frühern durch einen Aufstand erfolgten Zerstückelung mit Silber eingefaßter Stein (Hadschar el Aswad) eingemauert, der seit dem zweiten Jahr der Hedschra als Keblah dient, d. h. als der Punkt, wohin sich der Muselman beim Gebet wendet.
Der
Sage nach soll der
Stein (vielleicht ein
Meteorstein)
Ismael durch den
Engel
Gabriel bei Errichtung des
Gebäudes überbracht worden und anfangs schneeweiß gewesen, durch die
Sünden der
Menschen aber schwarz geworden sein.
Ehe
die
Pilger in die Kaaba
eintreten, um zu beten, gehen sie siebenmal um dieselbe herum, wobei
sie den erwähnten
Stein
mit
Ehrfurcht berühren und küssen, wodurch der
Stein nach und nach eine merkliche Vertiefung erhalten hat. Die silberne
Thür
der Kaaba
wird übrigens nur dreimal im Jahr geöffnet, einmal für die
Männer, das zweite
Mal für die
Weiber, das dritte
Mal,
um die heilige Stätte zu reinigen, und da keine
Stufen zu ihr angebracht sind, muß man zum Eingang hinaufklettern.
Nach uraltem Brauch wird sie jährlich mit neuem schwarzen Seidenzeug umhüllt, in welches
Sprüche aus dem
Koran mit goldenen
Lettern eingenäht sind. Die Kaaba
verehrung ist ohne
Zweifel ein seit Jahrtausenden bestehender ganz heidnischer
Kultus, den
Mohammed in seiner höchsten
Blüte
[* 4] antraf und in sein Religionsgebäude aufnahm, der aber von den fanatisch-puritanischen
Wahabiten eben als ein Überbleibsel aus der Heidenzeit verworfen wird. Vgl.
Mekka und
Mohammed.