Titel
Jupĭter
Planeten (Erklärung de

* 2
Planeten. (astron. Zeichen ♃), der größte
Planet unsers
Sonnensystems; übertrifft an
Masse und
Volumen alle andern
Planeten
[* 2] zusammengenommen. Seine mittlere Entfernung von der
Sonne
[* 3] beträgt 5⅕ Erdbahnhalbmesser oder 771 Mill. km,
die
Excentricität 0,04825; in seiner
Sonnenferne
(Aphel) steht J. daher 808 und in seiner
Sonnennähe (Perihel) 734 Mill. km
von der
Sonne ab. Die Neigung seiner
Bahn gegen die Erdbahn beträgt nur 1° 18', 7. Seine Entfernung von der Erde schwankt
zwischen 583 und 959 Mill. km, sein scheinbarer Äquatordurchmesser zwischen 31" und 51". Der wahre Äquatordurchmesser
beträgt 142500 km, ist also 11mal größer als der der Erde; seine
Masse ist 1048mal kleiner als die Sonnenmasse ^[] und
309mal größer als die Erdmasse, seine
Dichte 1,4, also etwa ein Viertel der irdischen; die Rotationsdauer beträgt 9h
55m 34s, seine
Abplattung ein Sechzehntel.
Die Umlaufszeit des J. beträgt siderisch 4332 Tage 14 Stunden, tropisch 4330 Tage 14 Stunden, synodisch 399 Tage. Letzteres ist also die Zeit, die im Mittel zwischen zwei aufeinander folgenden Oppositionen verfließt. Nach den neuesten Bestimmungen betragen die Durchmesser des J. in seiner mittlern Entfernung 38",4 und 35",6. Die Neigung seines Äquators gegen die Ekliptik beträgt nur 3° 6', der Wechsel der Jahreszeiten [* 4] verschwindet auf dem J. daher fast ganz. Die Existenz einer dichten Atmosphäre ist durch mehrfache Beobachtungen nachgewiesen.
Auge des Menschen

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Auge.Dem bloßen Auge [* 5] fällt der J. durch sein rein weißes Licht [* 6] auf; im Fernrohr [* 7] gesehen zeigt er mehrere dunkle, dem Äquator parallele Streifen, die sich aber rasch ändern und oft schon innerhalb 24h ein verändertes Aussehen zeigen. Ferner hat man oft helle Flecken, 1878 auch einen deutlich rot gefärbten Fleck auf dem J. wahrgenommen, der mehrere Jahre lang sichtbar blieb. Man muß annehmen, daß dies dampf- oder wolkenförmige Gebilde in der Atmosphäre sind. Wahrscheinlich besitzt der J. im allgemeinen kein eigenes Licht; jedoch ist es nicht ausgeschlossen, daß einzelne helle Flecke auf ihm zeitweilig eigenes Licht entwickeln. Seine Albedo beträgt 0,62. Jedenfalls steht der Entwicklungszustand des J. dem der Sonne weit näher als dem der Erde.
In seinem Laufe um die Sonne wird er von fünf Monden begleitet, von denen vier bald nach Erfindung des Fernrohrs fast gleichzeitig von Simon Marius und Galilei entdeckt wurden, während die Entdeckung des fünften, dem J. nächsten, erst am Barnard mit dem großen Refraktor der Lick-Sternwarte gelang. Die vier äußern Monde sind schon in schwachen Fernröhren sichtbar, der innerste aber ist nur mit den mächtigsten Fernröhren und auch dann nur mit Mühe wahrnehmbar. Da ihre Bahnen fast mit der Ebene der Ekliptik zusammenfallen, so scheinen sie immer nahezu in einer geraden Linie zu stehen.
Romanzement - Römer

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Römer.Ihre Abstände vom J. betragen 2⅓, 6, 9⅔, 15⅓, 27 Halbmesser des J., ihre Umlaufszeiten ½, 1¾, 3½, 7⅛ und 16⅔ Tage. Ihre Durchmesser liegen etwa zwischen 3400 und 5800 km; der des innersten Mondes entzieht sich jeder Schätzung. Die vier innersten Monde werden bei jedem Umlauf, der fünfte in der Regel verfinstert. Diese Verfinsterungen hat Olaus Römer [* 8] 1675 benutzt, um die Geschwindigkeit des Lichtes zu bestimmen; sie bilden auch ein bequemes, aber wenig sicheres Mittel zur geogr. Längenbestimmung. Für die Bewegungen dieser Monde sind von Laplace folgende Gesetze aufgefunden worden:
1) Für jede Epoche ist die Länge des ersten (innersten), vermehrt um die doppelte Länge des
zweiten und vermindert um die dreifache Länge des dritten, gleich 180°. 2) Die mittlere siderische
Bewegung des ersten,
vermehrt um die doppelte des zweiten, ist für jeden Zeitraum gleich der des dritten Mondes. Hieraus folgt, daß nie alle
Monde zugleich verfinstert werden können. Vorausberechnungen für die Verfinsterungen der Jupiter
monde,
welche Erscheinungen man als Jupiter
phänomene bezeichnet, werden regelmäßig im
Nautical Almanac veröffentlicht. (S.
Sonnensystem
und die dazugehörige
Tafel.)