Jütland
(dän. Jylland), dän. Provinz, nach Größe und natürlicher Beschaffenheit das Hauptland der Monarchie, umfaßt den nördlichen Teil der Cimbrischen oder Dänischen Halbinsel von der Königsau und dem Koldingfjord bis zur Nordspitze Skagen (s. Karte »Dänemark«) [* 2] nebst den Inseln Läsö, Anholt und Endelave im Kattegat und hat ein Areal von 25,269 qkm (458,60 QM.). Auf der Westseite von der Nordsee (Westsee), auf der Ostseite von der Ostsee umflossen, wird J. gegen O. durch das Kattegat von Schweden [* 3] und gegen NW. durch das Skagerrak von Norwegen getrennt; im S. stößt es an Schleswig. [* 4]
Über die
Beschaffenheit des
Bodens, der
Küsten,
Fjorde,
Flusse und
Kanäle,
Seen,
Klima,
[* 5]
Produkte,
Eisenbahnen etc. s.
Dänemark.
Nur verdient bemerkt zu werden, daß in J. der Geschiebesand nicht allein
Hügel, sondern auch ebene Heideflächen bildet,
die man nach ihrer meist aus braunem, eisenhaltigem
Sandstein
(Al) bestehenden Unterlage Alheide
(Ahlheide)
nennt. Die Zahl der Einwohner ist (1880) 868,511. Ein Hauptplatz des
Verkehrs auf der
Ostsee und landwärts ist
Aarhus;
[* 6] Hafenorte
sind außerdem
Aalborg,
Frederikshavn,
Randers,
Veile etc.
Fast im
Mittelpunkt des
Landes liegt die Stadt
Viborg, die den
Knotenpunkt
der
Straßen Jütlands
bildet. Gymnasien bestehen zu
Aalborg,
Aarhus,
Randers,
Viborg,
Horsens und
Ribe. Die
Provinz zerfällt administrativ in neun
Ämter:
Aalborg,
Aarhus,
Hjörring,
Randers,
Ribe,
Ringkjöbing,
Thisted,
Veile und
Viborg.
- Bereits im 2. Jahrh. fand sich in J. ein germanischer
Stamm, die
Cimbern (s. d.), weshalb auch J. mit
Schleswig die
Cimbrische Halbinsel
(Chersonesus cimbrica) heißt.
Später (449) nahmen die Bewohner Jütlands
(Jüten) teil an dem von den
Angeln und
Sachsen
[* 7] unter
Hengist und
Horsa unternommenen großen Seezug, welcher die Unterwerfung
Englands zur
Folge hatte. Darauf
wanderten die
Dänen ein, und seit
Gorm dem Alten (gest. 936) hat J. unausgesetzt einen
Bestandteil des
Königreichs
Dänemark
ausgemacht.
Vgl. Erslev, Jylland, Studier og Skildringer (Kopenh. 1886).