Jüterbog
[* 2] (Jüterbogk
), Hauptstadt des
Kreises
J.-Luckenwalde im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam,
[* 3] in einem
Thal
[* 4] des
Fläming,
an der
Nuthe und den
Linien
Berlin-Halle und J.-Röderau der Preußischen Staatsbahn, hat 2 evang.
Kirchen (darunter die Nikolaikirche,
eine dreischiffige
Hallenkirche aus dem 14. und 15. Jahrh., mit einem 6 m hohen
Sakramentshäuschen aus
Sandstein von 1507 und
Tezels Ablaßkasten), ein
Amtsgericht, ein Rettungshaus für verwahrloste Mädchen, ein
Krankenhaus
[* 5] des
Johanniterordens,
Tuch-,
Wollwaren- und Zigarrenfabrikation, Weinbau, besuchte Viehmärkte und (1885) mit der
Garnison (eine Abteilung
Feldartillerie
Nr. 3) 6797 meist evang. Einwohner.
Dicht dabei die beiden
Dörfer
Damm und
Neumarkt. - Die Gegend von J. wurde vom
Markgrafen
Albrecht dem
Bären den
Slawen entrissen
und ging um 1170 in den
Besitz des Erzstifts
Magdeburg
[* 6] über. Mit diesem fiel J. 1680 an Kurbrandenburg. Hier fand eine
Zusammenkunft der
Kurfürsten von
Brandenburg
[* 7] und
Sachsen,
[* 8] der auch
Melanchthon und
Agricola beiwohnten, über
Annahme des
Interim und 1611
Verhandlungen zwischen denselben
Staaten über die jülichsche
Erbschaft statt. Am 23. Nov. bei
J.
Sieg der
Schweden
[* 9] unter
Torstensson über die Kaiserlichen unter
Gallas. In der
Nähe das Schlachtfeld
von
Dennewitz (s. d.).