Sohn des Stammvaters
Jakob von der
Lea, Ahnherr eines israelitischen
Stammes, der den südlichsten Teil
Kanaans (mit
Ausschluß Philistäas an der Meeresküste) als Stammgebiet innehatte. Anfangs erstreckte sich dasselbe
von dem
IdumäischenGebirge bis an die Nordspitze des
TotenMeers; später mußte jedoch ein
Distrikt im W. zunächst gegen Philistäa
hin an den
StammSimeon abgetreten werden. Nach
SaulsTode trennte sich der
Stamm J., der, zahlreicher als jeder der übrigen,
schon von alters her vor diesen bevorzugt war, von den elf andern, indem er
David als König anerkannte.
Erst nach 7½jähriger
Spaltung schlossen sich die andern
Stämme an. So kam der
Stamm J. zum
Besitz des königlichen
Throns,
erregte aber dadurch die
Eifersucht des
StammesEphraim, der es nach dem
TodSalomos dahin brachte, daß sich
die übrigen
Stämme, mit Ausnahme
Benjamins, wieder von ihm trennten und ein besonderes
ReichIsrael bildeten. Das kleine Gebiet
des nunmehrigen
Reichs J. hatte allerdings durch den
BesitzJerusalems und des Zentralheiligtums einen Vorzug, doch ward derselbe
gleich anfangs durch die
Politik des
StaatsIsrael sehr beschränkt. Aber als legitime, von dem Ahnherrn
David begründete
Regierung stand die von J. in der Volksmeinung höher als die von
Israel, welche sich von einer
Revolution
her datierte, woher es auch kam, daß das südliche J. das nördliche, in seine
Stämme zerfallende
Israel um 130 Jahre überdauerte
und nach der läuternden babylonischen Gefangenschaft zu einem neuen Staatsleben sich erhob. Die Geschichte
des
Reichs J. s.
Juden, S. 282 f.
Name des größten und für die Geschichte wichtigsten, aber am
¶
mehr
wenigsten reinblütigen israel. Stammes. Sein Stammvater J. erscheint in der israel. Stammessage als der vierte Sohn Jakobs
von der Lea und spielt in einer der beiden Überlieferungsreihen der Josephgeschichte eine hervorragende Rolle. Daß der Stamm
stark mit kanaanit. Elementen versetzt war, spiegelt sich in J.s Familiengeschichte
1 Mos. 38. deutlich wieder.
In ältester Zeit war er durch dazwischen liegendes kanaanit. Gebiet von den übrigen Stämmen getrennt und scheint kaum zu
Israel gerechnet worden zu sein.
Das judäische Kernland war Bethlehem mit Umgebung. Zu geschichtlicher Bedeutung kam er durch David, der aus ihm stammte. Indem
J. nach SaulsTode gemeinsam mit den südlich von ihm wohnenden, früher nach Edom hinneigenden Stämmen
Kaleb, Kenas, Jerachmeel u. a. David zum König wählte, bildete sich erst der Stamm J. in seiner spätern größern Ausdehnung.
[* 4] Im Norden
[* 5] aber fiel ihm durch DavidJerusalem
[* 6] mit Umgebung zu, das Judäer gemeinsam mit Benjaminiten besiedelten.
Auch nachdem David König über ganz Israel geworden war, bestanden die Bestrebungen, eine Sonderstellung
einzunehmen, weiter. Der judäische Adel war die Seele der Verschwörung Absaloms. Als der Reichstag zu Sichem die Davidische
Dynastie entthronte, blieb J. dieser treu und gewann so eine größere Stabilität der polit. Entwicklung. (S. Israel, S. 731.)
Als Israel 722 assyr. Provinz geworden, ward J. Träger
[* 7] der nationalen Entwicklung und vergrößerte sich
im 7. Jahrh. durch den Anschluß benjaminitischen Gebietes. Aus dem Exil kehrten Judäer und Benjaminiten gemeinsam heim und
gründeten die jüd. Gemeinde (537), die ihre Benennung «jüdisch»
von diesem Stamme erhielt. Sein Gebiet zerfiel in das Gebirge (GebirgeJuda), die Niederung (Schephela)
und das Südland (Negeb).