Joubert
(spr. schubähr), Barthélemy Catherine, franz. Feldherr, geb. zu Pont de Vaux (Ain), studierte in Dijon [* 2] die Rechte, als die Revolution ausbrach, trat 1791 als Freiwilliger in ein Infanteriebataillon, kam mit demselben zur Rheinarmee und avancierte 1792 zum Leutnant. 1793 geriet er am Col di Tenda als Kapitän bei der Alpenarmee nach tapferm Kampf in sardinische Gefangenschaft, ward aber bald wieder entlassen. 1794 als Generaladjutant zur italienischen Armee beordert, avancierte er 1795 zum Obersten und Brigadechef und nach der Schlacht bei Loano zum Brigadegeneral. Im italienischen Feldzug von 1796 erwarb er sich durch seine Tapferkeit und Geschicklichkeit die Achtung Bonapartes und zeichnete sich, 1797 zum Divisionsgeneral erhoben, namentlich bei der Belagerung von Mantua [* 3] und in der Schlacht von Rivoli (14. Jan.) aus. Nachdem er (3. Febr.) Trient [* 4] erobert, brach er an der Spitze von drei Divisionen (20. März) in Tirol [* 5] ein, drang unter fortwährenden Gefechten das Etschthal hinauf und vereinigte sich bei Villach (8. April) mit der Hauptarmee. Nachdem er kurze Zeit in Holland, dann in Mainz [* 6] den Oberbefehl geführt, erhielt er im Oktober 1798 an Brunes Stelle das Oberkommando der italienischen Armee. Er nahm Turin [* 7] und die übrigen festen Plätze in Piemont, zwang den König von Sardinien [* 8] zur Abdankung und wollte, wie Piemont, so auch Toscana zu einer Republik machen, als das Direktorium ihm Halt gebot. In Paris, [* 9] wohin J. darauf mißvergnügt zurückkehrte, ließ er sich von Sieyès' Partei gewinnen, die mit Hilfe eines populären Generals das Direktorium zu stürzen suchte. Doch sollte er sich zuvörderst noch mehr Kriegsruhm erwerben und ward daher an Moreaus Stelle mit dem Oberbefehl über die Armee in Oberitalien [* 10] betraut, wohin er in den ersten Tagen des Augusts 1799 abging. Bei Novi wurde er aber 15. Aug. plötzlich von der ganzen russisch-österreichischen Armee unter Suworow angegriffen, stürzte sich in das Tirailleurgefecht und fiel (15. Aug.) durch eine feindliche Kugel. Sein Leichnam ward nach Toulon [* 11] gebracht und in dem Fort Lamalgue beigesetzt, welches seitdem das »Fort J.« hieß.
Vgl. Chevrier, Le [* 12] général J., d'après sa correspondance (2. Aufl., Par. 1884).