Pio, ital.Maler, geb. 1843 zu
Rom,
[* 3] besuchte von 1856 bis 1864 die St. Lukasakademie, vollendete
seine
Studien bei Vertunni und stellte 1866 das Gemälde: römisches Landmädchen, einem
Hirten zu trinken reichend, aus. 1867 folgte
die ländliche
Szene:
Gruß der
JungfrauMaria, 1868: eine
Hochzeit in Palombara, Sabina, eine hastige
Mahlzeit und ein
Konzert in
Genazzano. Auf der
MünchenerAusstellung 1869 erhielt J. für den Sonntagsmorgen
vor derPorta del Popolo in
Rom eine
goldene
Medaille.
Schon 1869 hatte J.
Venedig,
[* 4]
Paris
[* 5] und
München
[* 6] besucht, 1870 reiste er zu Studienzwecken nach
London
[* 7] und hielt sich 1871-72 in
Spanien
[* 8] auf. 1872 vollendete er die Saladad (span.
Tanz), 1873 führte er verschiedene
Motive aus der Umgegend
von
Rom aus und sandte die Rückkehr vom Almosengang, wofür er eine Ehrenmedaille erhielt, zur
WienerAusstellung. 1875 beschickte
er denPariserSalon mit dem
Pfarrer als Antiquitätenhändler, 1876 mit der Heimkehr der Waisen sowie dem Aquarell:
Taufe in
Roma
[* 9]
Priora.
Pio, ital. Maler des landschaftlichen Genres, geb. 1844 zu Rom, eins der bedeutendsten Talente
der jüngern naturalistischen Schule, war Schüler der Akademie von San Luca und später Fortunys, entwickelte sich aber
sehr selbständig. Seine Bilder von gesundem Humor und scharfer Charakteristik sind getreue Darstellungen des römischen
Volkslebens, trefflich in ihrer koloristischen Stimmung, aber nicht ohne Mangel an Erfindung, der Komposition.
Eins der ersten war der mit Beifall aufgenommene Regentag vor der Porta del Popolo; später: Besuch bei einem altertümelnden
Pfarrer, die Via Flaminia, Rückkehr nach dem Waisenhaus. Besonders geschätzt sind seine Aquarelle, in denen sich der Einfluß
Passinis nicht verkennen läßt, z. B.: Straße in Subiaco, Straße in Tivoli u. a.
Pio, ital. Maler, geb. zu Rom, wo weniger der Unterricht (1856–64) an der St. Lukasakademie als Fortuny
(s. d.) Einfluß auf seine Richtung hatte, in der eine fröhliche Farbenpracht, lebendige Komposition und
zierlicher Geschmack die vorherrschenden Momente bilden. J. bewegt sich mit gleicher Gewandtheit auf dem Gebiete des Genres
wie auf dem der Landschaft. Zu seinen frühesten Arbeiten gehört Römisches Bauermädchen, einem Hirten zu trinken reichend;
dann entstanden: Konzert in Genzano, Sonntagsmorgen vor derPorta del Popolo in Rom (GoldeneMedaille, Münch.
1869), Spanischer Tanz (1872), Heimkehr ins Kloster (1873),Forio d'Ischia, Taufe auf Ischia (1878),Beim Antiquar. J. machte
viele Reisen, sowohl in Deutschland,
[* 13] Frankreich und England als auch in Spanien (1871–72) und im eigenen Vaterlande. Von seinen
neuesten Werken sind zu nennen: Der Tempel des Antoninus und der Faustina, Die Flucht des Papstes Eugen
IV. (1883; Nationalgalerie in Rom), Dämmerung in der röm. Campagna, Die röm. Braut, Der Zeitvertreib des Großvaters, Sommerwende.
Außerdem ist J. auch als Aquarellist thätig.