Jongleur
(franz., spr. schong-lör, mittellat.
joculator, provençal. joglar, joglador, altfranz. jogléor oder joglère), bei den
Provençalen und Nordfranzosen Bezeichnung
für
Spielleute, welche aus
Gesang,
Musik und
Erzählung ein
Gewerbe machten (im
Gegensatz zu den ritterlichen
Kunstdichtern, den
Troubadouren und
Trouvères) und vielfach auch zur Gaukelei und Possenreißerei herabsanken.
Troubadoure,
welche die
Gabe, ihre
Lieder singend vorzutragen, nicht selbst besaßen, pflegten einen J. zum Begleiter anzunehmen, um von
diesem ihre Gedichte singen und zugleich auf einem
Instrument begleiten zu lassen. Bei den
Trouvères der
Nordfranzosen hießen die Jongleure
, wenn sie im
Dienst großer
Herren standen und selbst zu dichten verstanden, auch
Ménéstrels
(s. d.).
Vgl. Freymond, J. und Ménéstrels (Halle [* 2] 1883).
Gegenwärtig versteht man unter Jongleuren
lediglich Leute, welche
Meister in den
Künsten der Körpergewandtheit und Äquilibristik
sind; unter diesen sind die indischen Jongleure
die berühmtesten.