(spr. -blut),WillemJozefAndreas, holländ. Litterarhistoriker, geb. im
Haag,
[* 2] studierte seit 1835 in
Leiden
[* 3] zuerst
Medizin, dann
Rechtswissenschaft, um sich schließlich dem
Studium der niederdeutschen Litteratur zuzuwenden. Nachdem
er bereits 1840 wegen einer Abhandlung über
Ludwig van Velthem von der philosophischen
Fakultät zuLeiden
zum Ehrendoktor ernannt worden, erhielt er 1847 eine Professur an der
Akademie zu
Deventer, die er bis 1854 bekleidete, und
wurde 1878
Professor an der
Universität zu
Leiden. Seine Hauptwerke sind, von
Ausgaben verschiedener mittelalterlicher
Dichtungen
abgesehen: »Geschiedenis der middennederlandsche dichtkunst« (Amsterd.
1851-55, 3 Bde.);
ȃtude sur le
roman de Renart«
(Groning. 1863) und namentlich die »Geschiedenis der
nederlandsche letterkunde« (das. 1868-70; 3. Aufl. 1881-86, 6 Bde.;
deutsch von
Berg, Leipz. 1870-72, 2 Bde.),
ein Werk, das mit ebensoviel Unparteilichkeit wie Gründlichkeit und
Geschmack den Gegenstand behandelt.
Ein kleiner Abriß
der niederländischen Litteraturgeschichte erschien 1872 (3. Aufl. 1886). J. war
übrigens als langjähriges Mitglied der Zweiten
Kammer der
Generalstaaten auch auf politischem Gebiet thätig. Er starb in
Wiesbaden.
[* 4]
(spr. -blut), Wilh. Jos. Andreas, niederländ. Literarhistoriker, geb. im
Haag, studierte seit 1835 in Leiden zuerst Medizin, dann die Rechte, später niederländ. Sprache
[* 5] und Litteratur. 1847 wurde
er Professor am Athenäum in Deventer und 1854 Professor der niederländ. Sprache und Litteratur an der
Universität Groningen, legte aber dieses Amt nieder, als er 1864 vom Distrikt Winschoten in die Zweite Kammer der Generalstaaten
gewählt worden war. 1877 wurde er zum Professor der niederländ. Litteratur zu Leiden ernannt, welche Stelle er bis 1883 bekleidete.
J. starb zu Wiesbaden. Außer durch die Herausgabe verschiedener mittelalterlicher Gedichte
hat er sich besonders durch seine «Geschiedenis der middennederlandsche Dichtkunst» (3 Bde., Amsterd.
1851‒54),
durch die scharfsinnige «Étude
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sur le roman de Renart» (Groning. 1863) und die «Geschiedenis
der Nederlandsche letterkunde» (3. Ausg., ebd. 1881 fg.; deutsch von Berg, 2 Bde., Lpz. 1870‒72)
Verdienste erworben.