Jokohāma
oder Yokuhama, japan.
Hafen auf der
Insel
Nipon, an der Westküste der
Bai von
Tokio,
[* 2] 37 km
nördlich von deren Eingang, 22 km im SSW. von
Tokio und 4 km südlich von der Stadt Kanagawa, mit dem J. neuerdings verwächst.
(Hierzu
Situationsplan: Jokohama
und
Tokio.) J. liegt unter 35°26' nördl.
Br. und 139°39' östl. L. an einer guten, jetzt
durch Wellenbrecher gegen Versandung geschützten
Reede, im Hintergrunde von Hügelreihen eingerahmt,
und zerfällt in drei verschiedenartige Stadtteile: im O. liegen die europ. Bauten der großen
Handlungshäuser, Verkaufslager und Klubs, die Mitte nehmen
Präfektur, Postgebäude, Zollhaus und andere öffentliche
Gebäude
ein; im W. dehnt sich die regelmäßige Japanerstadt mit ihren Holzbauten aus. J. hatte 1881: 63048, 1891 aber
schon 127987 E., darunter etwa 5000
Ausländer (3000
Chinesen, 800 Engländer).
Als Handelsstadt nimmt J. noch immer die erste Stelle in Japan [* 3] ein, wenn auch Kobe-Hiogo besonders in der Einfuhr beinahe gleich hohe Ziffern erreicht. Die Einfuhr betrug (1892) 31,31, die Ausfuhr 61,17 Mill. Yen gegen 28,96 und 49,10 Mill. Yen im J. 1891. Wichtige Importwaren sind: Waffen, [* 4] Maschinen und Maschinenteile, Mehl, [* 5] chines. Papier, Kleidungsstücke, Alkohol, Salpeter und andere Chemikalien, Anilin und Indigo, [* 6] Leder, Eisen [* 7] aller Art, Nägel, [* 8] Gummi, Spirituosen und vor allem Petroleum (1,7 Mill. Yen), Zucker [* 9] (5,21), Baumwollgarn (3,59) und Baumwollstoffe (4,31) sowie Wollwaren (4,02 Mill. Yen).
Ausgeführt wurden Kupfer [* 10] (2,31, rohe Seide [* 11] (36,26), Seidenstoffe und seidene Taschentücher (8,11), grüner Thee (4,37 Mill. Jen), Holzwaren, Porzellan, Streichhölzer und Lackwaren. Die Eisenbahn führt nach Tokio und nach Süden die ganze Ostküste entlang; 1892 liefen von fremden Schiffen in den Hafen 367 Dampfer und 20 Segler mit insgesamt 744049 t ein. Sieben Dampferlinien unterhalten regelmäßigen Verkehr. Zahlreich sind die Banken und besonders die Versicherungsgesellschaften. Fast alle Staaten sind durch Konsulate vertreten. – J. entstand an Stelle eines Fischerdorfs durch die Niederlassung engl. Kaufleute, als 1854 und 1855 durch die Verträge den Fremden der Handel gestattet worden war.