Jokohama,
erster Handelshafen Japans, an der Jedobucht prächtig gelegen und mit der Hauptstadt Tokio durch eine Eisenbahn von 30 km Länge verbunden, war früher nur ein Fischerdorf, ist, seitdem Japan dem Ausland eröffnet wurde, zu einer Stadt mit (1884) 84,383 Einw. (80,683 Japaner, 2471 Chinesen, 616 Engländer, 187 Amerikaner, 170 Deutsche, 101 Franzosen etc.) emporgewachsen. Der europäische Stadtteil, welcher sich an der tiefen Bucht hinzieht, ist sauber und hübsch gebaut.
Hier sind die fremden Handelshäuser etabliert: 53 englische, 25 amerikanische, 20 deutsche, 12 französische, 7 schweizerische, 4 italienische, 1 holländisches. Von fremden Banken bestehen 4 englische und 1 französische, außerdem 15 fremde Dampfschiffsagenturen und 89 fremde Feuer-, Schiffs-, Transport- und Lebensversicherungsgesellschaften. Die Stadt hat Gasbeleuchtung, mehrere Kirchen, gute Gasthöfe, Klubs, Zeitungen in englischer und französischer Sprache, Hospitäler etc. J. ist der Hauptausfuhrhafen für die beiden wichtigsten Exportartikel: Seide und Thee, der wichtigste Eingangshafen für fremde Artikel. 1884 besuchten
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298 fremde Handelsschiffe von 570,577 Ton. den Hafen; die Einfuhr wertete 19,433,361, die Ausfuhr 21,458,083 Jen. J. ist Sitz eines deutschen Konsuls.