mehr
Theodor II. Tod 1258 in unmündigem Alter zum Kaiser von Nikäa erhoben, kam aber 1259 in die Gewalt des Michael Paläologos, den er zum Mitkaiser erheben mußte. Er wurde von demselben 1261 geblendet und in den Kerker geworfen, in dem er 1284 starb.
5) J. V. Paläologos, Sohn des
Andronikos Paläologos, geb. 1332, bestieg 1341 unter der
Vormundschaft
des Johannes
Kantakuzenos den
Thron,
[* 3] der ihm aber bald von diesem streitig gemacht wurde. Nachdem er 1347 denselben hatte zum
Mitkaiser annehmen müssen, gelang es ihm 1355, denselben zu stürzen, und er kam so erst damals wirklich zur Herrschaft.
Er suchte im
Abendland vergeblich
Hilfe gegen die
Türken, wurde 1376 von seinem Sohn
Andronikos gestürzt,
erlangte aber 1379 mit
Hilfe des türkischen
Sultans
Murad,
dem er sich zur Tributzahlung verpflichten mußte, die Herrschaft
wieder; er starb 1391.
6) J. VI.
Kantakuzenos, zuerst
Feldherr und Staatsmann im
Dienste
[* 4] der
Kaiser
Andronikos II. und
Andronikos
III., ward nach des letztern
Tod (1341)
Reichsverweser und Vormund des Johannes
V., ließ sich aber zu Didymoteichos
in
Thrakien zum
Kaiser ausrufen, während Johannes
V. in
Konstantinopel
[* 5] gekrönt wurde. Die
Folge davon war ein fünfjähriger
Bürgerkrieg, in welchem er schließlich mit
Hilfe der
Türken die Oberhand gewann. 1347 kam es zu einer
Einigung.
J.' Tochter wurde dem jungen Kaiser vermählt und er selbst Mitkaiser; eine zweite Tochter hatte er dem türkischen Sultan Urchan vermählt. Ein zweiter dreijähriger Krieg, während dessen die Türken Gallipoli besetzten, endigte damit, daß sich J. 1355 in ein Kloster zurückzog; er starb 1383. J. schrieb eine Geschichte seiner Zeit 1320-57 (abgedruckt in dem »Corpus scriptorum historiae byzantinae«, 3 Bde., Bonn [* 6] 1828-32) und unter dem Namen Christodulos eine Apologie des Christentums gegen die Mohammedaner und Ketzer.
7) J. VII. Paläologos folgte 1425 seinem Vater Manuel bei dessen Abdankung. Gegen die Türken, welche immer weiter vordrangen und sein Reich mit dem Untergang bedrohten, suchte er Hilfe im Abendland und betrieb zu diesem Zweck die Vereinigung der morgen- und abendländischen Kirche. Er reiste selbst 1437 nach Italien [* 7] und wohnte dem Konzil, welches Papst Eugen IV. zuerst 1438 in Ferrara [* 8] abhielt und 1439 nach Florenz [* 9] verlegte, bei; dort wurde wirklich die Union abgeschlossen. J. kehrte 1440 nach Konstantinopel zurück, aber die griechische Geistlichkeit und das Volk sträubten sich gegen die Union, und J. war außer stande, dieselbe durchzuführen. Er starb 1448.