Jodvergiftung
(Jodismus), die Erscheinungen, welche bei übermäßigem Gebrauch von Jod und Jodpräparaten, besonders in Fabriken bei der Beschäftigung mit Jodverbindungen, vorkommen. Bei akuter J. entsteht heftige Magen- und Darmentzündung mit brennenden Schmerzen, Erbrechen, Durchfall, Harnverhaltung, Kopfschmerz und schnellem Kräfteverfall. Die chronische J. ist begleitet von hartnäckigem Katarrh der Nasen- und Rachenschleimhaut (Jodschnupfen), Verdauungsstörungen, Abmagerung, Gliederzittern und einem eigentümlichen Ausschlag; außerdem beobachtet an dem Schwunde der Schilddrüse, der weiblichen Brustdrüsen und der Hode. Die Behandlung erheischt sofortige Unterbrechung der Jodzufuhr und allgemeine Kräftigung des Körpers, die Vergiftungserscheinungen pflegen sich aber erst nach längerer Zeit zu verlieren, und besonders hält der Schnupfen mit heftigem Stirnkopfschmerz lange Zeit an. Bei akuter Vergiftung gibt man reichlich Stärkekleister, Magnesia mit Zuckerwasser und Eiweiß.