Jodkalium
(Kaliumjodid, Kalium jodatum, Kaliumhydrojodinicum); das am häufigsten fabrizierte und verbrauchte Jodpräparat. Obwohl dasselbe in der Lauge aus Seepflanzenasche schon fertig gebildet vorkommt, würde die Isolierung daraus doch zu umständlich sein, daher man es fabrikmäßig in der Regel aus fertigem Jod bereitet, was auf sehr verschiedne Weise geschehen kann, z. B. durch Versetzen von kohlensaurer Kali(Pottasche)lösung mit Jodwasserstoffsäure bis zum Aufhören der Gasentwicklung und Eindampfen der Flüssigkeit.
Die fabrikmäßige Darstellung erfolgt gewöhnlich durch Zersetzung von Jodeisen mit kohlensaurem Kali. Das J. kristallisiert in Würfeln. Die Kristalle sind entweder durchscheinend oder weiß porzellanartig. In der Fabrikation suchte man früher durch langsames Verdunsten recht große, porzellanartige Kristalle zu erhalten, da solche am liebsten gekauft wurden, jetzt hat man einsehen gelernt, daß die kleinern durchsichtigen Kristalle reiner sind, da die großen noch Mutterlauge einschließen.
Das Präparat hat einen salzigbittern Geschmack, löst sich reichlich in Wasser, etwas weniger in Weingeist, wird an der Luft leicht feucht und durch Zersetzung gelblich, an Ecken und Kanten selbst braun. Ganz reines J. hält sich an der Luft besser; die käufliche Ware hat aber meistens fremde Bestandteile, nach Umständen jodsaures, kohlensaures und schwefelsaures Kali, Chlorkalium etc., deren einige sehr hygroskopisch und daher Ursache des Feuchtwerdens sind. Verwendung findet das J. in der Medizin und Photographie. - Zollfrei.