Jever
,
Stadt im Großherzogtum Oldenburg, [* 2] Hauptort der gleichnamigen Herrschaft, westlich vom Jadebusen, mit der Nordsee durch einen Kanal [* 3] ¶
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verbunden, Knotenpunkt der Linien Sande-J. der Oldenburger und Emden-J. der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein altes Schloß mit hohem Turm, [* 5] großes Krankenhaus [* 6] (Sophienstift), ein Amtsgericht, ein Gymnasium, Getreide- und Viehhandel, lebhafte Märkte, Bierbrauerei [* 7] und (1885) 5189 meist evang. Einwohner. Das Dorf Hooksiel (s. d.) bildet den Seehafen der Stadt. - J. ist der Geburtsort des Geschichtschreibers Schlosser. Die alte Burg J. ist von dem Häuptling Edo Wiemken (gest. 1410) erbaut worden.
Das Jeverland
(Stadt und Amt J. ohne Kniphausen), etwa 330 qkm (6 QM.) groß, fiel nach dem Aussterben der »Häuptlinge«
von J. 1575 an Oldenburg, 1603 durch Heirat an Anhalt-Zerbst und 1793 als Kunkellehen an Katharina II. von
Rußland, eine geborne Prinzessin von Anhalt-Zerbst. Kaiser Alexander I. trat J. 1807 an Holland ab; 1814 ward es zu Oldenburg
geschlagen.
Vgl. Vornsand, Abriß der Geschichte Jever
lands (Oldenb. 1875);
Hohnholz, Aus Jevers
Vergangenheit (Jever
1886).