Jesus
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der geschichtliche Name des Stifters der christl. Religion. J. ist griech. Umbildung des hebr. Jehoschua (Josua) oder Jeschua, d. h. Jehova hilft. Über Jesu Beinamen (Amtsnamen) s. Christus.
Seit in der christl. Kirche der Sinn für ein geschichtliches Verständnis ihrer Ursprünge erwacht ist, regte sich in ihr das Bedürfnis, frei von den dogmatischen Voraussetzungen einer frühern Zeit, das Lebensbild ihres Stifters auf rein geschichtlichem Wege zu gewinnen. Je fester jedoch das unmittelbare Interesse, das die Frömmigkeit an der Person Jesu Christi nahm, mit den kirchlich überlieferten Vorstellungen über ihn zusammengewachsen war, desto schwerer hielt es gerade auf diesem Gebiet, zu unangefochtenen Ergebnissen zu gelangen.
Abgesehen von den Hindernissen, Vorurteilen und leidenschaftlichen Erregungen, mit denen jeder Versuch, das Leben Jesu als ein wahrhaft menschliches verständlich zu machen, noch fortwährend zu kämpfen hat, sind die Schwierigkeiten, die sich einem solchen Unternehmen entgegenstellen, bei der Beschaffenheit der Quellen so groß, daß wohl kaum jemals deren völlige Überwindung erhofft werden darf. Denn schon in den ältesten Darstellungen ist das Bild Jesu Christi durch die Bewegungen und Parteiungen in der ersten Christenheit verschieden gestaltet.
Die Evangelien bieten daher zunächst nur geschichtliche Denkmäler der bestimmten Weise, in der sich jenes Bild in dem Geiste der Urkirche spiegelte; und wenn es auch noch vielfach möglich ist, durch fortschreitende Forschung zu den ursprünglichen Lehren, [* 2] Thaten und Schicksalen Jesu zurückzugelangen, so muß man doch oft anerkennen, daß die Quellen zu lückenhaft sind, um den ursprünglichen Sachverhalt festzustellen. Hierzu kommt, daß diese Quellen selbst durch vielfache Veränderungen hindurchgegangen sind, ehe sie ihre kirchlich überlieferte Gestalt erhielten, und daß uns in ihnen kein einziger Bericht eines Augenzeugen erhalten ist. (S. Evangelien und Evangelienkritik.) Bei dieser Sachlage wird die Forschung sich darein ergeben müssen, daß sie nicht sowohl eine eigentliche Biographie als vielmehr nur ein «Charakterbild» Jesu zu liefern im stande ist. Sind wir auch über Thaten und Schicksale Jesu nur sehr unvollständig unterrichtet, so besitzen wir doch in seinen Reden und Aussprüchen, die in den drei ersten Evangelien überliefert sind, einen in allem Wesentlichen echten Kern.
«Das Echteste des Echten», für die geschichtliche Würdigung des Selbstbewußtseins Jesu von unschätzbarem Werte, sind die in der sog. Bergpredigt (s. d.) zusammengestellten Sprüche. Aus ihnen, ebenso wie aus einer Reihe verwandter Gnomen und Gleichnisse können wir den innersten Mittelpunkt der Lehre [* 3] Jesu erkennen. Sie sind der unmittelbarste, noch durch keine dogmatische Reflexion [* 4] hindurchgegangene Ausdruck eines Gemüts, das im Bewußtsein der innigsten Gemeinschaft mit Gott es als seine Lebensaufgabe erkannte, diese Gemeinschaft auch auf andere zu übertragen, eines Gemüts, über das der tiefe innere Friede eines mit seinem Gott einigen und dadurch heldenhaft starken, seines eigenen wie des höchsten Ziels alles menschlichen Strebens unerschütterlich gewissen, darum auch in einziger Weise zur Offenbarung des göttlichen Heilswillens berufenen Lebens ausgebreitet liegt. Das Neue und Eigentümliche in dem Evangelium Jesu liegt daher in der Verkündigung, daß auf Grund einer solchen Gotteinigkeit, wie er selbst sie innerlich erlebte, die ¶
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Erreichbarkeit auch der höchsten sittlich-religiösen Ziele und damit «des Reichs Gottes» auf Erden gesichert sei. Nicht in der Form einer Theorie, sondern als unmittelbare Darstellung dessen, was als innere Gewißheit und eigenste persönliche Erfahrung in dem Selbstbewußtsein Jesu thatsächlich gegeben war, enthält daher das Evangelium Jesu die Wahrheit, daß allein aus dem Frieden mit Gott die vollendete Sittlichkeit hervorgehen kann, während das Judentum umgekehrt die Werke als Bedingung des Friedens mit Gott betrachtete und das Heidentum sich diese Kardinalfrage der sittlichen Religion überhaupt noch nicht klar gestellt hatte.
Der sprechendste Ausdruck des damit gegebenen Gottesbewußtseins ist das Wort «der himmlische Vater», das J. mit stillschweigender Beseitigung der alttestamentlichen Gottesnamen zur stehenden Benennung Gottes erhoben und dadurch in den Mittelpunkt der von ihm begründeten Art der Frömmigkeit gestellt hat. Wie dieses Wort das gleiche Gegründetsein alles menschlichen Lebens in der ewigen göttlichen Liebe hervorhebt, so bezeichnet es zugleich alle natürliche und sittliche Ordnung der Welt als von derselben Liebe getragen und alles den Menschen wahrhaft befriedigende Streben als allein in der Liebesgemeinschaft mit dem unendlichen Urquell des Lebens sich vollendend.
Daher ist entsprechend dem Vaternamen für Gott die Idee der Sohnschaft bei Jesu der höchste Ausdruck religiös-sittlicher Vollendung des Menschen. In welchem Sinne er auch den Namen «Menschensohn» auf seine Person angewendet haben mag, jedenfalls hängt derselbe eng mit dem Sohnesverhältnis zusammen, in dem er selbst zu dem himmlischen Vater stand und das er die Seinen nicht als ein metaphysisches Geheimnis seines eigenen Wesens, sondern als das rechte religiös-sittliche Verhältnis kennen lehrte, in das auch sie zu dem Vater treten könnten und sollten. Es ist darin sowohl die Idee der Versöhnung mit Gott als auch die Idee der Gottähnlichkeit ausgesprochen, als deren gemeinsame ideale Vollendung das volle, ungeteilte Leben des Gemüts in Gott erscheint.
In der Lehre vom Gottesreich (oder wie es im ersten Evangelium meist heißt: vom Himmelreich) ist nun diese Sohnesidee als die Grundlage einer allumfassenden religiös-sittlichen Gemeinschaft entwickelt. Wie diese das notwendige Ergänzungsstück zur Vateridee, so ist das göttliche Reich die konkrete Form, in der die Gottessohnschaft unter den Menschen sich verwirklicht. Die Bedingung des Eintritts in dieses Reich ist das tiefinnerliche Gefühl der eigenen Ohnmacht und Hilfsbedürftigkeit des natürlichen und gegenüber dem göttlichen Gesetze sündhaften Menschen, die reine Empfänglichkeit für den Beistand von oben, die volle, ungeteilte, rückhaltlose Hingabe des ganzen Herzens an den göttlichen Willen und an das von Gottes Vaterhuld den Menschen dargebotene Heil. In diesem Reiche gilt nur die rein sittliche Gesinnung als solche, die nicht das Ihre sucht, die Sanftmut und Herzensreinheit, die Friedfertigkeit und der demütige Kindessinn, vor allem aber die Selbstverleugnung, die freudig bereit ist, alles dahinzugeben, wenn dieses Opfer im Dienste [* 6] des Reichs gefordert wird.
Dies ist die «Gerechtigkeit» des göttlichen Reichs, nach der die Menschen vor allem zu trachten haben. Dieses Reich schildert er in einer Reihe von herrlichen Gleichnissen, bald in seinem alle andern Güter unendlich übertreffenden ^[] Werte, bald in seinem äußern und innern, die ganze Welt und das ganze Menschenleben nach allen seinen sittlichen Beziehungen hin umspannenden und durchdringenden Wachstum, bald wieder in seinen äußern, je nach der menschlichen Empfänglichkeit verschiedenen Erfolgen und seiner durch menschliche Sünde wohl zeitweilig getrübten, aber alles Böse in der Welt sicher ausscheidenden und bewältigenden Verwirklichung.
Auf der idealen Höhe dieses Standpunktes kommen alle jene äußern Unterschiede, die durch Abstammung und Geburt, Lebensstellung, Stand und Beruf unter den Menschen aufgerichtet sind, nicht in Betracht. Gerade die Geringen dieser Welt, die Armen und Verachteten sind am besten befähigt, in das Gottesreich einzutreten. In diesem Reiche sind alle gleich, Söhne des himmlischen Vaters, Brüder untereinander, keiner darf hier sich Herr oder Meister nennen oder über die andern sich erhöhen, sondern wer sich selbst erniedrigt, wird hier erhöht, und wer am meisten dient, gewinnt die höchsten Ehren.
Früheres Eintreten und längeres Wirken begründet keinen höhern Lohn; der scheinbaren äußern Bereitwilligkeit, dem göttlichen Willen sich zu fügen, dem Tugendstolz und der heuchlerischen Frömmigkeit geht selbst der offenbare Ungehorsam noch voran: die selbstgerechten Pharisäer und Schriftgelehrten, die des Arztes nicht bedürfen, bleiben draußen, die Zöllner und Sünder, die Buße thun, finden Aufnahme. Gerade die Verlorenen zu suchen ist des himmlischen Vaters unablässige Sorge: den treulosen Arbeitern im Weinberge wird das Reich wieder entzogen werden, an die Stelle der geladenen Gäste, die zum Feste zu kommen verschmähten, werden Bettler und Krüppel von der Straße berufen;
die letzten werden die ersten, die ersten die letzten sein.
Es ist zunächst der Gegensatz gegen die geistlichen Obern des israel. Volks mit ihrer Anmaßung, ihrer äußerlichen, nur zu oft in Heuchelei ausartenden Frömmigkeit, der überall durch diese Reden und Gleichnisse hindurchklingt. Ihnen gegenüber preist J. die Unmündigen und Einfältigen, die Armen und Geringen, die Zöllner und reuigen Sünderinnen selig. Aber in der Konsequenz dieses Gedankens lag überhaupt das Hinwegsehen über alle äußern Unterschiede, auch über den der Nationalität. Es gehört zwar zu den spätern Weiterbildungen der Überlieferung, wenn Jesu der ausdrückliche Auftrag an seine Jünger zur Heidenbekehrung oder die bestimmte Weissagung von dem förmlichen Übergange des Reichs von den als Volk verworfenen Juden zu den Heiden in den Mund gelegt wird; in manchem Gleichnisse, das in den Quellen schon unzweifelhaft diese Deutung erhalten hat, blickt vielmehr die ursprüngliche Beziehung auf rein innerjüd. Verhältnisse noch durch. Aber manche Erfahrung von dem überraschenden Glauben in der heidn. Welt und von dem beharrlichen Unglauben gerade der Angesehenen in Israel legte Jesu allmählich auch den Ausblick auf die Heidenwelt nahe, und im Anschluß an alttestamentliche Vorbilder und prophetische Aussprüche verkündigte er: Viele würden kommen von Morgen und von Abend, um im Reiche Gottes mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische zu sitzen.
Dennoch hat J. selbst mit seiner persönlichen Wirksamkeit und mit den unmittelbar seinen Jüngern gegebenen Weisungen sich nur an «die verlorenen Schafe [* 7] des Hauses Israel» gewandt und ¶
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ist nur gelegentlich und vorübergehend mit den Heiden in Berührung gekommen. Sein Lebensberuf wies ihn zunächst an das eigene Volk. War doch auch der ganze Anschauungskreis, in dem er herangewachsen, der des Alten Testaments. Alle jene Bilder, in denen sich seine Rede bewegt, selbst die charakteristischen Ausdrücke, in die er den Inhalt seines Evangeliums hineinlegt, sind dorther entnommen. Aber er hat sie aus den unerschöpflichen Tiefen seines Selbstbewußtseins heraus umgestaltet, vergeistigt, und alles, was darin den rein sittlichen Ideen, die ihn erfüllten, widersprach, stillschweigend beseitigt. In allen Anschauungen und Vorstellungen, die nicht unmittelbar den Mittelpunkt des religiösen Bewußtseins betrafen, ist er ein Sohn seines Volks und seiner Zeit.
Wie er die Vorstellungen von Engeln und Dämonen teilte, wie er selbst die Zukunft des von ihm gegründeten Reichs nur unter alttestamentlichen Bildern sich veranschaulichte und, als ihm die Notwendigkeit seines Todes gewiß geworden, ohne alle Schwärmerei seine persönliche Wiederkunft erwarten konnte, so ist ihm auch das Alte Testament selbst unzweifelhaft göttlichen Ursprungs und göttlicher Autorität, und er wollte, was es lehrte und vorschrieb, nicht abschaffen, sondern nur besser verstehen lehren.
Hierdurch bestimmt sich auch seine Stellung zum mosaischen Gesetz. Seine Polemik gilt niemals diesem selbst, sondern nur seiner Auffassung als einer äußern Rechtsnorm und der beengenden und äußerlichen Auslegungsweise der Gesetzeslehrer; ausdrücklich und feierlich lehnt er die Unterstellung ab, als sei er gekommen es aufzulösen. Er will das Gesetz erfüllen, indem er seine Forderungen statt auf die äußere That auf die innere Gesinnung bezieht; ohne ängstlich am Buchstaben zu hängen, dringt er überall auf seinen sittlichen Geist und lehrt, um es recht zu halten, alle Konsequenzen ziehen, die darin liegen. Aber gerade dadurch hat er es hinausgehoben über sich selbst: was im Gesetze wohl auch enthalten war, aber oft nur andeutungsweise neben und hinter einer Masse sittlich wertloser Vorschriften, das hat er in den Mittelpunkt gerückt und damit das Gesetz nicht bloß «erfüllt», sondern «vollendet».
Ähnlich wie sein Verhältnis zum Alten Testament überhaupt, ist auch seine Stellung zur alttestamentlichen Messiasidee. Dieselbe bot sich ganz von selbst seinem Bewußtsein dar als volkstümlicher Ausdruck dessen, was in seinem Innern lebte. Wie die nationaljüd. Idee des Gottesreichs, so hat er auch den Messiasglauben vergeistigt und verklärt. Es war die thatsächliche Erfahrung seines persönlichen Sohnesverhältnisses zu Gott im rein sittlich-religiösen Sinne des Wortes, die ihm nicht nur die Idee der allgemeinen Sohnschaft aller Frommen überhaupt, sondern vor allem die übergreifende Erhabenheit seines eigenen Selbstbewußtseins, gegenüber allem, was er von Äußerungen des religiösen Lebens um sich her wahrnahm, zur Gewißheit erhob.
Hiermit zugleich erwachte der Drang, mitzuteilen, was in ihm war, zu retten, zu helfen und zum Vater zu rufen, wo immer er konnte, das schon anbrechende Reich Gottes zu predigen. Die durch sein persönliches Wirken eintretende Notwendigkeit eines persönlichen Mittelpunktes für die sich gestaltende Gemeinde von Gotteskindern entlockte ihm ganz von selbst das bezeichnende Wort, durch das er sich selbst und den Seinen wie dem ganzen Volke die Stellung seiner Person zu der Reichsgemeinde ^[] Gottes verständlich machen konnte.
Aus dem Bewußtsein seiner Gottessohnschaft erzeugte sich ihm unvermeidlich das Bewußtsein seines Messiasberufs als die ihm allein mögliche Vorstellungsform für das, was er war und was er eben darum wollte und wollen mußte. So nahm er das Bekenntnis seiner Jünger zu ihm als dem Messias hin, da es zum erstenmal sich äußerte, wie überrascht über den wunderbar treffenden Einblick in das Geheimnis seines Innern, als eine unmittelbare Offenbarung des Vaters im Himmel, [* 9] danach als notwendige Bedingung des Eintritts in die Gemeinschaft, von der er thatsächlich der Mittelpunkt war.
Zuletzt tritt er offen vor allem Volke, ja mit absichtlicher Anlehnung an alttestamentliche Vorbilder als der Messias auf und bleibt, im festen Vertrauen auf den Beistand des Vaters, bei dem Bekenntnis seines Messiasberufs, auch der obersten geistlichen Behörde in Jerusalem [* 10] gegenüber, die ihn, wie er voraus wußte, dafür als Gotteslästerer in den Tod schickte. Er ist seiner Sache so unerschütterlich gewiß, daß er freudig auch Leiden [* 11] und Schmach, ja den Verbrechertod am Kreuze auf sich nimmt; der Vater, dessen Reich zu verkünden er gekommen ist, wird ihn, das muß er erwarten, um die Sache dieses Reichs hinauszuführen, auch von den Toten erwecken und herrlich zurückführen.
Gegenüber der unerschöpflichen Größe dieses Selbstbewußtseins, die in sich selbst die Bürgschaft trägt für die bleibend grundlegende Bedeutung seiner Person auf jede erdenkliche Zukunft der religiösen Entwicklung der Menschheit hinaus, wäre es kleinlich, über etwas mehr oder weniger von äußern biogr. Nachrichten über seine Schicksale und Thaten sich zu ereifern. Dieses Selbstbewußtsein ist kein Mythus, möchten noch so viele Einzelheiten seines Lebens in mythischen Nebel gehüllt oder durch die lehrhafte Dichtung in der Gemeinde hinzugethan sein. Auch diese Mythen und Dichtungen selbst sind in ihrer Schönheit nur der Reflex eines Lebens, das weit reicher und größer war, als es die fromme Phantasie jemals sich ausmalen kann.
Der äußere Rahmen seiner Lebensgeschichte bezeichnet fast nur die Stelle, wo er auftrat, um den Geschicken der Menschheit neue Bahnen zu weisen. Ein armer Zimmermannssohn aus Nazareth, unter dürftigen Umständen aufgewachsen, lebt er in stiller Verborgenheit, bis der Geist in ihm ihn erst zum Taufwasser im Jordan, dann zum einsamen Nachdenken in die Wüste, endlich mitten in das Gewühl des Lebens hineinführt. In den volkreichen Umgebungen des Galiläischen Sees tritt er mit der Botschaft vom Gottesreiche auf.
Verhältnismäßig kurze Zeit, vielleicht nicht viel länger als ein Jahr, zieht er heilend und lehrend umher, zuerst in den Städten am See, danach, als er hier wenig Glauben findet, im ganzen Lande Galiläa bis zu den Grenzen [* 12] Phöniziens und Samariens hin und erregt bei seinem ersten Auftreten eine sturmartige Bewegung der Geister, bald immer heftiger angefeindet von den geistlichen Führern des Volks, gegen die er die schärfsten Pfeile seiner Rede richtet, von den wankelmütigen Volksmassen jetzt angestaunt und umlagert, jetzt wieder verlassen, vergessen oder verfolgt. Nur ein kleiner Kreis [* 13] umgiebt ihn, seine Jünger, denen es vergönnt war, tief in sein Inneres zu blicken, und die in guten und bösen Tagen treu zu ihm hielten. Endlich, als die Entscheidung naht, sucht er diese selbst am Sitze der theokratischen Macht ¶