Jermák
oder
German Timofejew, der Eroberer
Sibiriens,
war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh.
Ataman der Donischen
Kosaken und ward infolge seiner Räubereien vom
Zaren
Iwan dem Schrecklichen geschlagen und geächtet. Begnadigt, begab er
sich 1579 auf Einladung der russ. Kaufleute Strogonow, die im
Ural große Salzwerke hatten, aber durch
die Einfälle der sibir.
Völker belästigt wurden, mit 500 Genossen dahin. J. rückte zu Schiff
[* 2] auf den
Flüssen Tschusowaja,
Tagil und
Tura nach
Osten vor und schlug zuerst die Wogulen. Dann zog er gegen den Chan Kutschum und nahm dessen
Residenz
Isker oder Sibir ein, worauf sich alle
Völker bis zum
Irtysch ihm unterwarfen. Das so eroberte
Land schenkte J. dem
Zaren
Iwan, der ihn zum Fürsten von
Sibirien machte. Die Kämpfe mit Kutschum erneuerten sich 1584; J.
ertrank im
Irtysch. Seine Thaten werden in russ. Volksliedern gefeiert,
Chomjakow schrieb ein
Drama «Jermak»
(Mosk. 1832) und in
Tobolsk ist ihm ein
Denkmal errichtet worden. -
Vgl. Kostomarow, Russ.
Geschichte in Biographien, Bd. 1 (deutsch Lpz. 1885-89).