(lat. Hiericus), im
Altertum eine der blühendsten
StädtePalästinas, 8 km westlich vom
Jordan in der fruchtbaren,
durch ihre Palmengärten und Balsamstauden berühmten
Oase von J. Als
Schlüssel zum Land wurde sie von den
Juden unter
Josua
zuerst angegriffen und nach siebentägiger Belagerung erobert
(Josua 6, 14), blühte aber bald wieder
als offene Stadt auf.
IhreLage an der
Heerstraße, welche aus dem westlichen
Palästina
[* 2] über den
Jordan nach O. führte, machte
sie auch zum
SchlüsselJudäas für ein von
NO. kommendes
Heer.
Herodes, der hier residierte und starb, verschönerte sie sehr
und zierte sie namentlich mit einem herrlichen
Palast. Unter Vespasian abermals zerstört, ward sie unter
Hadrian wieder aufgebaut. Während der
Kreuzzüge entstand eine Stadt Neu-J. an der
Stelle des heutigen Richa, eines ärmlichen
Dorfs aus braunen Lehmhütten mit einem halbverfallenen
Kastell und einer russisch-griechischen
Kirche.
uralte Stadt im Jordanthal unweit des TotenMeers, hat drei bis vier verschiedene Perioden seiner Geschichte
erlebt.
Die älteste,
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von den Israeliten eroberte Stadt lag neben der Quelle
[* 5] Aines-Sultan dicht am Fuß des Berglandes. Die zweite Stadt, von Herodes
d. Gr. der Kleopatra abgekauft und durch Paläste, Amphitheater und Hippodrom verschönert, dehnte sich bis auf die Südseite
des Wadi el-Kelt aus, wo gegenwärtig noch die Spuren eines Teiches, alter Mauern und Wasserleitungen bemerkbar
sind. Sie war durch ihre Palmen,
[* 6] Balsampflanzen, Rosen (Sirach 24, 18) und Kyprosstauden berühmt «wie ein Garten
[* 7] Gottes» und
wurde von Jesus besucht
(Mark. 10, 46). Die dritte Stadt entstand nach der Zerstörung durch Titus; ihre Lage wird wahrscheinlich
noch durch die heutigen geringen Reste 2-3 km südöstlich von der QuelleAin es-Sultan, Eriha (Er Riha)
genannt, bezeichnet. Die Einführung des Zuckerrohrbaues im 9. Jahrh. verlieh J. eine zeitweilige
neue Blüte.
[* 8]