Jakub
Beg, Herrscher von
Kaschgar, geb. 1820, war der Sohn von Issmet ulla, einem Bewohner von
Chodshent und Gebetvorleser.
Bald nach seiner
Geburt trennte sich seine
Mutter von seinem
Vater und heiratete einen
Fleischer zu
Pskent, 50
Werst von
Taschkent entfernt.
In dem
Haus desselben wuchs J. auf. Sehr bald verlor er seine Eltern und wurde, um sich
zu ernähren,
Tänzer. Durch die Verheiratung des Chakims von
Taschkent, Nar
Mahomed, mit Jakub
Begs Stiefschwester
wurde letzterer sehr bald zum
Offizier befördert, und zum
Beg von
Akmetschet
(Fort Perowski) ernannt. 1852 wurde er in einem
Gefecht mit den
Russen geschlagen und kehrte nach
Taschkent zurück, jetzt schon durch seine
Energie und Fähigkeiten
bekannt.
Als 1864 Alim
Kul von
Kokan den
Busuruk-Chan nach Kaschgarien sandte, befand sich J. in seinem
Gefolge. Die Geschichte Kaschgariens
(s. d.) fällt von diesem Zeitpunkt ab mit der Jakub
Begs zusammen, bis er starb. J. war ein kluger, thätiger,
mit einem ausgezeichneten
Gedächtnis beg
abter Mann, dabei aber schlau und listig; die
Wahrheit sagte er
nie. In der letzten Zeit zeigte er sich als schlechter
Feldherr. In seinem Privatleben war er sehr einfach, beg
nügte sich
mit wenigem; während 24
Stunden ruhte er nur 4, die übrige Zeit arbeitete er. Er bekümmerte sich um alles und selbst um
den
Pferdestall und die
Küche. Obgleich er nicht lesen und schreiben konnte, galt er doch für einen
Gelehrten.