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1405 von seinem Vater wegen der Nachstellungen seines nach der Herrschaft strebenden Onkels, des Herzogs von Albany, nach Frankreich gesandt, an der englischen Küste jedoch von den Engländern gefangen genommen und von Heinrich IV., welcher eben mit Schottland Waffenstillstand geschlossen hatte, als Geisel zurückbehalten. Nach seines Vaters Tod (1406) ward J. zwar von den Schotten zum König ausgerufen; allein erst nach dem Tod Heinrichs V. erfolgte seine Freilassung gegen ein hohes Lösegeld.
Bei seiner Thronbesteigung im März 1424 fand er das Reich der Auflösung nahe. Er zog die von den Reichsverwesern verschleuderten Krongüter wieder ein, wies den Adel in seine Schranken zurück und zog Murdac, den Sohn des Herzogs von Albany, und dessen Anhänger nach dem Spruch des Parlaments zu strenger Rechenschaft. Gleichzeitig unternahm er Reformen zur Hebung [* 3] der Landeskultur, der Volksbildung, des Ackerbaues, des Handels und der Gewerbe, erweiterte die Gerechtsame der Bürger, führte eine bewaffnete Landesmiliz ein, verbesserte die Rechtspflege und säuberte das Land von Räubern.
Infolge seiner
Verbindung mit
Frankreich und insbesondere wegen der Verlobung seiner Tochter
Margarete mit dem
Dauphin und spätern
König
Ludwig XI. ward J. seit 1436 in Feindseligkeiten mit
England verwickelt. Dies benutzte der unzufriedene
Adel, auf dessen
Seite Jakobs
Oheim
Walter
Stuart,
Graf von
Athol, stand, zu einer
Verschwörung gegen das
Leben des eben an der
Grenze bei seinem
Heer befindlichen
Königs. Auf die Nachricht hiervon entließ J. das
Heer und zog sich mit seiner Gemahlin
Anna
Beaufort, der Tochter des
Herzogs von
Somerset, nach
Perth in ein Dominikanerkloster zurück, woselbst er
aber in der
Nacht vom von seinen Feinden überfallen und ermordet wurde. J. war auch Dichter; seine in schottischer
und lateinischer
Sprache
[* 4] verfaßten Gedichte erschienen gesammelt von Tytler unter dem
Titel: »The poetical remains of
King
James« (Edinb. 1733).
7) J. II., König von Schottland, des vorigen Sohn, geb. 1430, folgte 1437 seinem Vater auf dem Thron, [* 5] zeichnete sich durch Bildung und Gelehrsamkeit aus und starb bei der Belagerung von Roxburgh, das nach seinem Tod seine Gemahlin Maria von Geldern einnahm.
8) J. III., König von Schottland, des vorigen Sohn und Nachfolger, geb. 1453, regierte seit 1460 und fiel in dem Aufstand des schottischen Adels gegen ihn auf der Flucht nach der unglücklichen Schlacht bei Bannockburn Er war mit Margarete von Dänemark [* 6] vermählt.
9) J. IV., König von Schottland, Sohn des vorigen, geb. 1472, bestieg 1488 den Thron, vermählte sich 1503 mit der Tochter Heinrichs VII., Margarete, und fiel in der Schlacht bei Flodden gegen die Engländer, gegen welche er sich mit Frankreich verbündet hatte; er wird als Stifter des St. Andreas- (Distel-) Ordens genannt.
10) J. V., König von Schottland, des vorigen Sohn und Nachfolger, geb. 1512, suchte die Ausbreitung der Reformation in Schottland zu hindern, weshalb ihn sein Adel 1542 auf einem Feldzug gegen England verließ. Er war zweimal vermählt, zuerst mit Magdalena, Tochter Franz' I. von Frankreich, und dann mit Maria von Lothringen, aus welcher Ehe die unglückliche Maria Stuart entsproß; er starb geisteskrank.
11) J. VI., König von
Schottland, s. Jakob
3).
[Haïti.]
12) J. I., Kaiser, s. Dessalines.