(spr.
schack'már), 1)
Albert, franz. Schriftsteller, geb. 1808 zu
Paris,
[* 3] trat in das
Finanzministerium und wurde 1865 Büreauvorstand in der Zollverwaltung;
starb daselbst. J. besaß
ausgebreitete Kenntnisse in der
Keramik.
[* 4] Er schrieb: »Flore des dames«
(Botanik für
Frauen, Par. 1840, 2. Aufl. 1841);
»Nouveau
langage des fleurs« (1841);
»Histoire artistique, industrielle et commerciale de la porcelaine« (1862);
»Notices sur les majoliques de l'ancienne collection
Campana« (1863);
»Les merveilles de la céramique« (1866-69, 3 Bde.; 4. Aufl.
1883);
2) Jules, Kupferstecher, Sohn des vorigen, geb. zu
Paris, trat zuerst 1861 als
Maler und
Stecher
im
»Salon« auf, widmete sich aber später ausschließlich dem
Stich. Er hat verschiedene
Blätter nach
Fr.
Hals, van der
Meer,
Rembrandt, Meissonnier ^[richtig:
Meissonier],
Greuze,
Reynolds u. a. geliefert; hauptsächlich aber war er thätig für die
Illustration von Werken, so für die seines
Vaters, für
Barbet deJouys »Gemmes et joyaux de la couronne«,
für die »Annales archéologiques«, die
»Gazette des Beaux-Arts« etc. Anfangs noch etwas trocken, erreichte er eine
Technik
von unübertrefflicher Virtuosität, die den
Glanz und die
Textur der
Vasen,
[* 5]
Edelsteine
[* 6] etc. mit malerischer Vollendung wiedergibt.
Er starb inNizza.
[* 7]
(spr. schak'máhr), 1) Henri Alfred Marie, franz.
Bildhauer, geb. zu Paris, war eine Zeitlang Schüler von Paul Delaroche, widmete sich aber dann der Plastik und
debütierte mit Erfolg 1847. Nachdem er zunächst einige Tierfiguren gebracht hatte, schuf er eine eherne Reiterstatue des
Generals Bonaparte (1864), einen den wilden Tieren vorgeworfenen Gefangenen (1865), eine Gipsstatue des Marschalls Ney am
Morgen des (1868), eine bronzene Reiterstatue Ludwigs XIII. für das Rathaus in Compiègne (1869),
eine kolossale Reiterstatue von Mehemed Ali Pascha für Alexandrien (1872), vier kolossale Löwen
für den Schmuck einer Brücke in Kairo und für dieselbe Stadt die Bronzestatuen des Suleiman Pascha und des Mohammed Bei
Lazzoglon (1875). Daneben beteiligte er sich bei den Arbeiten für die Fontäne St. Michel und bei mehreren
Restaurationsarbeiten öffentlicher Denkmäler in Paris. 1870 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
2) Nélie, franz. Porträtmalerin, geb. 1845 zu Paris,
erlernte, mit großem Talent begabt, die Malerei unter Cogniet und malte schon 1867 für die Kirche St. Jacques du Haut Pas
einen heil. Eugen. 1868 brachte sie ihr erstes Porträt, das durch die geistige
Wiedergabe des Dargestellten so großes Aufsehen erregte, daß sie 1869 den Unterrichtsminister Duruy malte und infolgedessen
die erkorne Porträtmalerin der politischen Welt wurde. Die meisterhaftesten Bilder dieser
¶
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Persönlichkeitensind: der Marschall Canrobert (1870), der Staatsmann Thiers (1871,
Kniestück), der Justizminister Dufaure, der Graf von Palikao und der Marquis von Montesquieu (1878),
den sie in seinem Schloßpark mit zwei Hunden zu seinen Füßen malte. Dadurch wurde sie veranlaßt, auch das Wohnzimmer
des bekannten philosophischen Schriftstellers Montesquieu zu malen. Auf die Ausstellung 1878 brachte
sie neben einigen ältern Porträten das 1877 gemalte des Generals Aurelle de Paladines (im Luxembourg).