in der griech. Sagengeschichte Sohn des
Phlegyas, König der
Lapithen oder Phlegyer,
Vater des
Peirithoos, warb
um
Dia, die Tochter des Deioneus, und versprach diesem große
Brautgeschenke, hielt aber nicht
Wort. Als ihm jener darauf zum
Pfand seine
Rosse wegnahm, lud ihn I. arglistig zu sich ins
Haus und stürzte ihn hier in eine mit
Feuer
gefüllte
Grube, worin er umkam. Darob in
Wahnsinn verfallen, wurde I. endlich von
Zeus
[* 2] entsühnt und sogar an die Tafel der
Götter gezogen. Hier aber entbrannte er in
Leidenschaft für
Hera,
[* 3] und diese entging ihm nur dadurch, daß sie ihn ein ihr
ähnliches Wolkenbild
(Nephele) umarmen ließ, woraus die
Kentauren (s. d.) entstanden.
Da er sich aber
der vermeintlichen
Gunst der
Göttin rühmte, ließ ihn
Zeus zur
Strafe für seinen
Frevel in die
Unterwelt bringen und an
Händen
und
Füßen mit ehernen
Banden auf ein ewig rollendes feuriges
Rad befestigen.
König der Lapithen in Thessalien, ein Sohn des Phlegyas oder des Antion oder auch des Ares,
[* 5] heiratete Dia, des
Deïoneus Tochter, die ihm den Peirithoos gebar. Er versprach seinem Schwiegervater reiche Brautgeschenke und stürzte diesen,
der ihn zur Erfüllung seines Versprechens anhalten wollte, in eine mit feurigen Kohlen gefüllte Grube.
Darum wird er von den Dichtern der erste Mörder genannt, der, wegen seiner Blutschuld mit Wahnsinn geschlagen, vergebens Götter
und Menschen um Sühnung bittet, bis endlich Zeus selbst ihn vom Morde reinigt und ihn am eigenen Herde als Gast aufnimmt.
Hier entbrannte er für Hera; von dieser getäuscht, umarmte er statt ihrer eine Wolke (Nephele), aus
welcher Umarmung Kentauros entsprangen. Zeus ließ ihn mit Schlangen
[* 6] an ein glühendes Rad fesseln, das im ewigen Wirbel um
die Erde kreist. Erst von der spätern Sage wurde der auf das Rad geflochtene I. zu andern Büßenden in die Unterwelt versetzt.
Die Fesselung an das geflügelte Rad ist auf einem attischen Vasenbilde, auch auf Sarkophagen aus späterer
Zeit dargestellt.