Istankoi
4 Wörter, 25 Zeichen
Istankoi,
eine gewöhnlich zu den Sporaden gezählte Insel an der Küste von Karien (jetzt ital. Stancho, türk. Istanköi), in ihrer Südhälfte mit mittelhohen Gebirgen (bis zu 875 m), aus Schiefern, Kreidekalk und Tertiärschichten bestehend, erfüllt, im Altertum berühmt wegen ihres vortrefflichen Weins, ihrer Amphoren, Salben und leichten, durchsichtigen Gewänder (Coae vestes). Sie besaß in der gleichnamigen Hauptstadt eine berühmte Heilanstalt und medizinische Hochschule (Asklepiäon) und war Geburtsort des Hippokrates, des Ptolemäos Philadelphos und des Malers Apelles.
Die ältere Hauptstadt, Astypaläa, ist ihrer Lage nach ungewiß; die spätere, Kos (das heutige Ko), lag in der Nähe der nordöstlichen Landspitze Skandarion und war mit starken Mauern und einem guten Hafen versehen; ihre Burg ward später Ritterschloß, dann türkische Festung. [* 3] Unweit der Stadt hat sich ein merkwürdiges antikes unterirdisches Quellgebäude mit Zugang und zwei Luftstollen, die Burinna, trefflich erhalten. Gegenwärtig gehört die Insel zum türkischen Wilajet Dschesairi Bahri Sefid und hat bei einem Flächeninhalt von ca. 250 qkm etwa 20,000 Einw. Erzeugnisse derselben sind: Zitronen, Getreide, [* 4] Baumwolle, [* 5] Wein und Seide. [* 6]