Issi-kul
(»warmer See«, mongol. Temurtunor, »Eisensee«),
großer Binnensee im russ. Turkistan, in der Provinz Semiretschinsk, südlich vom Balchaschsee, auf einem 75-110 km breiten Plateau zwischen dem riesigen Terskei-Alatau im S. und dem Kungei-Alatau im N., etwa 1523 m ü. M., 181 km lang, 61 km breit, bedeckt nach Strelbitsky 5122 qkm (93 QM.). Er ist fischreich, mit flachen, grasreichen Ufern; das Wasser ist von schönem durchsichtigen Blau, aber brackig und wird weder von Menschen noch von Tieren getrunken. In den See münden an 40 Flüsse, [* 2] sein Spiegel [* 3] fällt aber fortwährend (von 1867 bis 1877 um 2 m). Die Umgebungen waren bis zur Ankunft der Russen, die neuerdings am Ostufer mehrere Kosakenwachposten anlegten (der wichtigste ist Karakol), von echten, sogen. schwarzen Kirgisen (Buruten) bewohnt; seitdem zieht der fruchtbare Boden von Jahr zu Jahr mehr russische Bauern an.
Vgl. Sewerzow, Erforschung des Thianschan-Gebirgssystems (Ergänzungshefte zu »Petermanns Mitteilungen« Nr. 42 u. 43, Gotha [* 4] 1875).