Israëls
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Joseph, holländ. Maler, geb. 1824 zu Amsterdam, [* 2] machte seine künstlerischen Studien unter Cornelis Kruseman daselbst und nachher unter Picot in Paris [* 3] und ließ sich später im Haag [* 4] nieder. Anfangs versuchte er sich in historischen Stoffen (Wilhelm der Schweigsame von Oranien, der dem Dekret Philipps II. von Spanien [* 5] trotzt), hatte aber hierin wenig Erfolg. Besser gelang es ihm mit dem Genre, namentlich mit den Schilderungen des holländischen Fischerlebens, dessen ernste, oft tragische Seite er mit großer Innigkeit des Gemüts und mit meisterhafter Behandlung des Helldunkels, wenn auch bisweilen in skizzenhafter Durchführung, zur Anschauung bringt. Seine Hauptbilder sind: der Abend vor der Trennung, Frauenlos, der Schiffbrüchige, die kranke und die gesunde Mutter, Alter und Kindheit, die Dorfarmen, die ängstliche Familie, die erwarteten Fischerboote, die Heimkehr vom Feld, Allein in der Welt, Nichts mehr, der Kampf ums Dasein, das Mittagsessen. 1883 erhielt er auf der internationalen Kunstausstellung in München [* 6] die goldene Medaille zweiter Klasse.