Isonzo
[* 2] (der Sontius der Alten, slowen. Soča), Fluß in der Grafschaft Görz [* 3] und Gradisca, entspringt am südl. Fuße der Julischen Alpen [* 4] zwischen Mangart und Triglav im obern Trentathal 816 m hoch, fließt in Krümmungen durch ein Gebirgsthal, berührt die Stadt Görz, nimmt in seinem untern Laufe den Namen Sdobba an und mündet in den Golf von Triest [* 5] 8 km südlich von Monfalcone. Er ist 128 km lang, aber nur in der Nähe seiner Mündung schiffbar. Zuflüsse sind Idria und Wippach links, Torre-Natisone rechts.
Der I. ist bekannt durch die Veränderungen seines Laufs seit der Römerzeit, wie sie umstehende Skizzen (nach Czörnig) zeigen. Damals war der Natisone ein selbständiger Fluß [* 1] (Fig. 1), dessen Oberlauf der des heutigen I. war, bei Aquileja mündete und nach Strabo bis Aquileja schiffbar war. Derselbe verlor im frühen Mittelalter infolge eines Bergsturzes (585 n. Chr.) seinen Oberlauf, der nun der des I. wurde. Die größern Geröllmassen, die der I. jetzt mit sich führte, verstopften seinen bisherigen unterirdischen Abfluß zum Timavo und führten dadurch die Vereinigung mit dem Natisone herbei [* 1] (Fig. 2). Seither verlegte der I. seine Mündung immer weiter nach O. und benutzt jetzt das Bett [* 6] der Sdobba, während die einstige Mündung, die Natisso, als kleines Küstenflüßchen selbständig wurde [* 1] (Fig. 3). -
Vgl. Carl Freiherr von Czörnig, Der I. als der jüngste Fluß Europas (in den «Mitteilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien», [* 7] 1876, XIX, mit 3 Karten);