Ismaeliten
,
1) die Nachkommen
Ismaels (s. d.). - 2) Mohammedan.
Sektierer seit den ersten
Zeiten
der Abbassidenherrschaft. Sie traten in
Syrien und
Persien
[* 2] auf und verfochten die
Rechte
Alis, nach dessen Urenkel im
siebenten
Glied,
[* 3]
Ismail, sie sich nannten. Der
Koran spielte bei ihnen nur die
Rolle der äußern Form, seinen
Inhalt bestimmte ihre
eigne allegorische
Interpretation. Den I. gehören auch die
Assassinen (s. d.) an, die deshalb auch westliche I. genannt werden.
I. nannte man ferner im südöstlichen
Europa,
[* 4] namentlich in
Polen und
Ungarn,
[* 5] jene türkischen Mohammedaner
, die von der untern
Wolga und vom Nordrand des
Kaspischen
Meers her in den Ostländern
Europas
Handel trieben und sich später
dort ansiedelten. In
Ungarn waren I. bis zum 14. Jahrh. als die eigentlichen
Repräsentanten des
Handels anzutreffen, wurden
aber alsdann teils gewaltsam bekehrt, teils vertrieben und ausgerottet.