Iserlohn
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[* 1] Kreis- und bedeutende Fabrikstadt im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, [* 2] im Sauerland, am Flüßchen Baar und an der Linie Letmathe-Fröndenberg der Preußischen Staatsbahn, 250 m ü. M., hat 3 evangelische, eine kathol. Pfarrkirche und eine Synagoge, ein neues Rathaus, ein Kriegerdenkmal mit dem Erzstandbild Kaiser Wilhelms (seit. 1883), ein Amtsgericht, eine Handelskammer, eine Reichsbanknebenstelle, ein Realgymnasium, eine Schule für Metallindustrie u. (1885) 20,102 meist evang. Einw. I. besitzt zahlreiche Fabriken zur Erzeugung von Eisen-, Stahl-, Messing-, Bronzewaren, von Näh-, Strick- u. Haarnadeln [* 3] mit starkem Export; andre Fabriken liefern Regenschirmgestelle, Möbel, [* 4] Reit- und Fahrgeschirre, Zinn- und Britanniawaren, chemische Produkte, Neugold-, Neusilber-, Panzerwaren etc. In den Fabriken werden über 3500 Arbeiter beschäftigt. Nicht unbedeutend ist auch der Bergbau [* 5] auf Galmei, infolge dessen in neuester Zeit bedeutende Senkungen entstanden sind, die einen Teil der Stadt gefährden. - I. entwickelte sich seit dem 15. Jahrh. zu einem Fabrikort. Der Galmeibergbau nahm 1751, die Messingfabrikation seit Anfang des 19. Jahrh. einen besondern Aufschwung. In der Nähe steht auf einem Felsen ein kolossales eisernes Kreuz zum Andenken an die Befreiungskriege. Zwischen I. und Letmathe ist der Fabrikort In der Grüne, der teilweise noch zu I. gehört; daselbst die großartige, 1868 entdeckte Dechenhöhle (s. d.) mit prächtigen Tropfsteingebilden.