Isergebirge
,
Gebirge im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz [* 2] und in Böhmen [* 3] (s. Karten »Schlesien« [* 4] und »Böhmen«),
ein Teil der Sudeten, zwischen dem Riesengebirge und dem Großen Zacken einerseits, dem Lausitzer Gebirge und der Lausitzer Neiße [* 5] anderseits. Es ist ein rauhes, waldiges und wenig bewohntes Gebirge, aus vier fast parallelen Ketten bestehend, die sich in der Richtung des gesamten Sudetenzugs, von SO. nach NW., erstrecken. Der höchste und Hauptzug derselben ist der Hohe Iserkamm, der sich mit einer Mittelhöhe von 1000 m in einer Länge von 15 km bis zu der 1155 m hohen Tafelfichte (s. d.) erstreckt, an deren Südostfuß die Quelle [* 6] der Großen Iser liegt.
Südlich vom Hohen Iserkamm und von demselben durch die 7 km lange, sumpfige Iserwiese getrennt, zieht sich der Mittlere Iserkamm 11 km lang zwischen der Großen und Kleinen Iser hin, nicht selten bis gegen 1000 m ansteigend; einen zweiten südlichen Parallelzug bildet der Welsche oder Wohlsche Kamm, der im Kratschenberg 1123 m Höhe erreicht. Der vierte, nördliche Parallelzug ist im allgemeinen niedriger, er führt den Namen Kemnitzkamm und ist im Nebelberg 724 m hoch. Der 1884 zu Reichenberg [* 7] in Böhmen gegründete Touristenverein ist bestrebt, das I. für den Touristenverkehr, der ihm bis jetzt fast ganz fehlt, zu erschließen.
Vgl. Neugebauer, Das I. (3. Aufl., Görl. 1887).