Irrigator
(vom lat. irrigare, bespülen), Spülkanne oder Wunddouche, ein Apparat, welcher zu verschiedenen mediz. Zwecken Verwendung findet. In seiner einfachsten Form besteht der I. aus einem cylindrischen, meist ½-1 l Flüssigkeit fassenden Blechgefäß, an dessen Boden sich eine Öffnung mit einem kurzen Ansatzrohr zum Aufstecken eines 1-1½ m langen Gummischlauchs befindet, welch letzterer an seinem freien Ende ein gleichfalls durchbohrtes Endstück von Bein oder Hartgummi trägt.
Wird nun beim Gebrauch das mit Wasser gefüllte Gefäß [* 2] in die Höhe gehalten, so dringt aus dem Endstück des Schlauchs ein ununterbrochener Wasserstrahl, dessen Stärke [* 3] durch Höherheben oder Senken des Gefäßes beliebig reguliert werden kann. Das Unterbrechen des Strahls erfolgt durch Tiefsenken des Gefäßes oder durch Zuklemmen des Gummischlauchs vermittelst der Finger oder wohl auch eines besonders hierzu angebrachten Hahns. Durch eine Öse kann man den I. beim Gebrauch aufhängen.
Der I. ist in der Chirurgie beim Verbinden von eiternden Wunden und Geschwüren ganz unentbehrlich; außerdem wird er in der Medizin zum Ausspülen der Nase [* 4] (sog. Nasendouche), des Magens (sog. Magendouche), der Blase, der innern weiblichen Genitalien (sog. Gebärmutterdouche) sowie zur Entleerung des Darms (bei hartnäckiger und habitueller Verstopfung) mit größtem Nutzen verwendet. In den letztgenannten Fällen wird das Endstück je nach dem beabsichtigten Zweck mit der Magensonde, dem Mutterrohr, Katheter [* 5] u. dgl. durch ein kurzes Gummirohr in Verbindung gesetzt.